Zwei Milliarden davon entfallen auf die Entschädigung von Kleinanlegern.
Rom. Die Rettung der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena kostet den italienischen Staat nach Schätzungen der Notenbank rund 6,6 Milliarden Euro. Die Banca d'Italia bezifferte am Donnerstagabend erstmals offiziell den Aufwand. 4,6 Milliarden davon müsse der Staat unmittelbar in die Bank einschießen, zwei Milliarden Euro werde später die Entschädigung der rund 40.000 Privatanleger kosten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Kapitalbedarf der drittgrößten Bank des Landes auf rund 8,8 Mrd. Euro taxiert. Laut EU-Vorgaben müssen sich auch die Anleger an der Rettung beteiligen. Sie wurden aufgefordert, ihre Nachranganleihen in neue Aktien zu tauschen, dabei kamen 2,3 Mrd. Euro herein. Kleinanleger sollen aber vom Staat entschädigt werden. Er will ihnen die Aktien abkaufen und dafür erstrangige Anleihen ausgeben.
Nach italienischen Zeitungsberichten will Monte Paschi 2017 rund 15 Mrd. Euro Fremdkapital aufnehmen. Anleihen und Geldmarktpapiere sollen emittiert werden, der italienische Staat werde dafür Garantien geben. Die EU-Kommission hat staatliche Liquiditätshilfen gebilligt, die geplante Kapitalspritze für die älteste Bank der Welt muss aber davon getrennt geprüft werden. (APA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)