Experte: "Goldpreis klettert über 2000 Dollar-Marke"

Goldpreis bald bei 2000 Dollar?
Goldpreis bald bei 2000 Dollar?(c) Reuters (Issei Kato)
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Ein Ende der Preis-Rally sei nicht in Sicht, da der Dollar seinen Status als weltweite Reservewährung verliere, sagt US-Investor Rogers. Skeptiker warnen hingegen vor "abenteuerlichen Prognosen".

Nach einer kurzen Verschnaufpause ist der Goldpreis am Dienstag mit 1065,65 Dollar (721 Euro) je Feinunze (31,1 Gramm) auf einen neuen Rekordstand geklettert. Hauptgrund für den Preisschub ist aus Sicht von Händlern weiterhin die Dollar-Schwäche. Zudem führen Experten auch Inflationsängste sowie ein starkes Interesse spekulativer Anleger ins Feld.

"Dollar ist schrecklich brüchige Währung"

Und die Goldpreis-Rally könnte sich weiter fortsetzen. Geht es nach dem bekannten US-Investor und Rohstoff-Experten Jim Rogers, so wird der Goldpreis auch die 2000-Dollar-Marke überschreiten. Seiner Einschätzung liegt die Annahme zugrunde, dass der US-Dollar dabei ist, seinen Status als weltweite Reservewährung zu verlieren. Der US Dollar sei eine "schrecklich brüchige" Währung, urteilt er.

"Solange Geld gedruckt wird, wird der Goldpreis weiter zulegen", so Rogers weiters. "Die Auslandsverschuldung steigt jedes Jahr rapide an und ich glaube nicht, dass Washington dies interessiert." Bereits vor einer Woche zeigte sich Rogers überzeugt, dass die Politik des billigen Geldes der US-Regierung den Goldpreis befeuere. Enorme Geldbeträge würden gedruckt und ausgegeben werden.

"Andere Rohstoffe werfen noch mehr Geld ab"

"Ich würde heute Gold noch immer kaufen. Ich glaube aber, dass es in anderen günstigeren Rohstoffen noch mehr Geld zu gewinnen gibt", sagt Rogers. So rechnet er mit einem weiteren Anstieg der Preise für Öl, Zucker und Kupfer. In den vergangenen 30 Jahren sei wenig für die Produktionssteigerung bei Rohstoffen getan worden. Daher würden überall auf der Welt Knappheiten entstehen, gleichzeitig steige aber die Nachfrage - vor allem in Asien. "Vor dreißig Jahren, im letzten Rohstoffbullenmarkt, hat Asien noch keine Rolle gespielt. Und nun möchten sie so leben, wie wir es tun," so Rogers.

Rogers empfiehlt daher, reale Vermögenswerte anzukaufen. Dieser Weg habe in Währungskrisen immer den besten Schutz geboten.

"Abenteuerliche Prognosen"

Aber nicht alle glauben an eine Goldpreis-Explosion. Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst der Commerzbank, verweist in der "Financial Times Deutschland" auf die Fundamentaldaten. So betont er, dass die indische Schmuckindustrie negative Folgen des Goldpreisanstiegs für die dortige Schmucknachfrage befürchte. "Ich halte die Prognosen, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten 1200, 1300 oder 1800 Dollar beim Gold sehen könnten, für sehr abenteuerlich. Das Preis-Momentum könnte den Goldpreis allerdings schon über 1100 Dollar bringen", sagt Weinberg "finanzen.net" zufolge.

"Ich halte das derzeitige Goldpreisniveau für eine liquiditätsgetriebene Übertreibung. Mit dem Näherrücken der Straffung der Geldpolitik dürfte dann der Goldpreis etwas nachgeben. Damit rechnen wir allerdings erst im nächsten Jahr", sagt laut "finanzen.net" auch Dora Borbély, Rohstoff-Expertin der Dekabank,

(phu)

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