Trump-Sprecher: Kein Beweis für Hacker-Beeinflussung der Wahl

Donald Trump will den Geheimdienstbereicht diese Woche einsehen.
Donald Trump will den Geheimdienstbereicht diese Woche einsehen.(c) APA/AFP/DON EMMERT (DON EMMERT)
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Haben russische Hacker die US-Wahl manipuliert? Schlussfolgerungen seien unverantwortlich, solange der Geheimdienstbericht nicht vorliege, warnt ein Trump-Sprecher.

Für einen Einfluss russischer Hacker auf den Ausgang der US-Wahl gibt es nach Ansicht eines Sprechers des designierten Präsidenten Donald Trump keine Beweise. Es sei unverantwortlich, vor dem offiziellen Geheimdienstbericht, Schlussfolgerungen zu ziehen, sagte Trump-Sprecher Sean Spicer am Montag im US-Fernsehen.

Der neue Präsident werde den Bericht einsehen, sobald dieser im Laufe der Woche fertiggestellt sei. Trump hatte am letzte Woche selbst wiederholt Zweifel an entsprechenden US-Geheimdiensterkenntnissen geäußert. Wer solche "schwerwiegenden" Vorwürfe gegen Russland erhebe, müsse "sicher sein", sagte er.

Wegen des Verdachts einer Beteiligung des russischen Präsidialamts an den Hacker-Aktivitäten hatte der amtierende US-Präsident Barack Obama die Ausweisung von 35 russischen Diplomaten angeordnet. Geheimdienstkreisen zufolge sei das Ziel der Angriffe gewesen, Trump im Wahlkampf gegen seine Konkurrentin Hillary Clinton zu unterstützen. Trump übernimmt am 20. Jänner das Amt. Er hat sich für engere Beziehungen zu Russland ausgesprochen.

Diplomaten haben USA verlassen

Die aus den USA ausgewiesenen russischen Diplomaten sind Anfang des neuen Jahres heimgekehrt. Eine Sondermaschine landete Montagfrüh auf einem Moskauer Flughafen, wie russische Agenturen meldeten. Präsident Wladimir Putin lud demnach die Kinder der Gesandten zu einem traditionellen Neujahrsfest in den Kreml ein.

Das staatliche russische Fernsehen zeigte, wie die 35 Diplomaten und ihre Angehörigen an Bord einer von Russland entsandten Sondermaschine auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo landeten und im Regen ins Terminalgebäude liefen.

Die zu "unerwünschten Personen" erklärten Botschaftsmitarbeiter waren am Sonntag in Washington abgeflogen. Damit hielten sie die 72-Stunden-Frist ein, die der scheidende US-Präsident Barack Obama ihnen am Donnerstag zum Verlassen des Landes eingeräumt hatte.

(APA)

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