Peking lässt Währungsabflüsse untersuchen. Chinesen kauften Bitcoin, um sich gegen die Abschwächung des Yuan zu schützen.
Peking. Nach einer extremen Rallye zu Jahresende 2016 geht es nun mit der Internetwährung Bitcoin steil bergab. Am Montag lag der Kurs in Hongkong nur bei 887,34 Dollar. Am Freitag sank der Kurs um zehn Prozent.
Der Grund dafür ist die Besorgnis, dass China die Regeln für die Kryptowährung verschärfen wird, um Kapitalabflüsse einzudämmen. Laut der Filiale Shanghai der People's Bank of China wurde die Bitcoin-Handelsplattform BTCChina.com dazu aufgefordert, Selbstüberprüfungen durchzuführen und jegliche Probleme zu beheben. Es geht darum, ob die digitale Währung zur Umgehung von Kapitalverkehrskontrollen verwendet wird.
Chinesen kauften Bitcoin, um sich gegen die Abschwächung des Yuan zu schützen und Geld außer Landes zu schaffen. Indem sie Bitcoin im Land kaufen und im Ausland gegen andere Währungen verkaufen, können Investoren die verschärften Vorschriften für Kapitalexporte meiden.
Schon 2013 verbot Peking Finanzinstitutionen, Bitcoin-Transaktionen durchzuführen, was ebenfalls einen Kursrutsch auslöste. (Bloomberg)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2017)