Die Notschlafstellen in Wien sind fast ausgelastet. An Sachspenden besteht bei der Caritas nach wie vor Bedarf, vor allem Winterstiefel und lange Unterhosen.
Beim Kältetelefon der Wiener Caritas hat es in den vergangenen Tagen deutlich mehr Anrufe als sonst gegeben. „Die Minusgrade sind eine Form von Stresstest für die Wohnungslosenhilfe“, sagte ein Sprecher am Montag. In den ersten neun Tagen des neuen Jahres hätten die Mitarbeiter des Kältetelefons bereits 344 Anrufe erhalten. Üblicherweise liege der Monatsschnitt bei knapp 300 Anrufen.
Unter der Nummer 01/480 45 53 kann man Hilfe holen, wenn man einen Obdachlosen draußen übernachten sieht. Sozialarbeiter der Caritas-Einrichtung Gruft gehen den Hinweisen nach, verteilen Schlafsäcke, beraten die Menschen und bringen sie in eines der Notquartiere. In medizinischen Notfällen sei jedoch die Rettung, nicht das Kältetelefon zu rufen, wird betont.
An Sachspenden bestehe laut Caritas nach wie vor Bedarf, vor allem Winterstiefel und lange Unterhosen. Laut Fonds Soziales Wien stehen etwa 1000 Nachtquartiersplätze für Obdachlose zur Verfügung. 300 davon werden ganzjährig betrieben, die restlichen 700 wurden im Rahmen des alljährlichen Winterpakets aufgestockt. 95 Prozent sind derzeit ausgelastet. Gleichzeitig ist die Schaffung von 130 zusätzlichen Nachtquartierplätzen in Planung.
(APA/Red.)