Assange: Geheimdienstreport "politisches Geschütz" gegen Trump

Julian Assange (Archivbild) steht den Geheimdienstberichten skeptisch gegenüber.
Julian Assange (Archivbild) steht den Geheimdienstberichten skeptisch gegenüber.(c) APA/AFP/BEN STANSALL (BEN STANSALL)
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Für den Wikileaks-Gründer ist das Urteil der US-Geheimdienste über mögliche russische Hackangriffe ohne Aussagekraft. Es gebe keine Beweise.

Wikileaks-Gründer Julian Assange hat den US-Geheimdiensten vorgeworfen, sich bei ihrer Beurteilung von Hackerangriffen auf US-Ziele politisch lenken zu lassen. "Der veröffentlichte Bericht entspricht nicht der Struktur und den Anforderungen an Geheimdienstberichte", sagte Assange am Montag in bei einer via Internet übertragenen Medienkonferenz in London.

Speziell der aus Assanges Sicht unbewiesene Schluss, das gehackte Material sei veröffentlicht worden, um Donald Trump zur Präsidentschaft zu verhelfen, sei politisch motiviert.

"Der Geheimdienstbericht ist ein politisches Geschütz, das auf Donald Trump gerichtet ist", sagte Assange. Die US-Regierung habe seine Veröffentlichung bewusst zeitlich kurz vor dem Wochenende arrangiert, und bewusst Teile des geheimen Teils an Medien durchgesteckt. "Die Beweiskraft ist praktisch Null", sagte Assange.

Die US-Geheimdienste hatten am vergangenen Freitag einen Bericht publik gemacht, der eine direkte Verbindung von Russlands Präsident Wladimir Putin zu Hackerangriffen auf Computer aus dem Umfeld von Hillary Clinton herstellt. Die Veröffentlichungen, zum Teil über Wikileaks, haben möglicherweise Clinton im Wahlkampf gegen Trump geschadet. Unter anderem waren darin Nachweise enthalten, dass Clintons innerparteilicher Kontrahent Bernie Sanders von der Parteiführung im Vorwahlkampf benachteiligt wurde.

(APA/dpa)

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