Marokko verbietet Produktion von Burkas

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Das muslimisch geprägte Marokko verbietet offenbar den Handel mit dem Ganzkörperschleier. Unternehmen hätten 48 Stunden Zeit, um sich von ihren Beständen zu trennen.

Marokko verbietet laut einem Bericht des Fernsehsenders BBC offenbar den Verkauf, die Produktion und den Import des muslimischen Ganzkörperschleiers Burka. Unternehmen seien am Montag aufgefordert worden, sich von ihren Beständen innerhalb von 48 Stunden zu trennen, meldete die BBC unter Berufung auf lokale Medien. Eine offizielle Ankündigung der Regierung gab es demnach bisher nicht.

Sicherheitsmaßnahme

"Wir haben den Import, die Fertigung und den Handel mit diesem Kleidungsstück in allen Städten und Orten verboten", zitiert die BBC eine marokkanische Nachrichtenseite le360.ma. Sie beruft sich auf einen "hochrangigen Verantwortlichen im Innenministerium". Dabei handele es sich um eine "Sicherheitsmaßnahme, da Kriminelle die Burka missbrauchen, um Verbrechen zu begehen". Die Online-Zeitung "Al yaoum 24" schreibt: "Bestimmte Extremisten nutzen der Burka für terroristische Attentate."

Unternehmer unter Druck

Ob auch das Tragen der Burka untersagt wird, ist unklar. Mehrere Händler, so heißt es, seien bereits von Beamten aufgesucht oder angeschrieben worden, um ihnen mitzuteilen, dass sämtliche Bestände an Burkas binnen 48 Stunden zu vernichten seien.

Tatsächlich ist die Burka in Marokko kaum verbreitet. Dort tragen religiöse Frauen meist nur Kopftuch (Hidschab) oder Nikab, einen Gesichtsschleier mit Sehschlitz, der mit einem langen Gewand kombiniert wird.

(Agenturen/past)

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