Treffen mit Staatschefs kommende Woche in Davos.
Wien/Davos. Es war vor exakt fünf Monaten, als Bundeskanzler Christian Kern und Außenminister Sebastian Kurz bei der UN-Generalversammlung in New York zum ersten Mal im Duett die Weltbühne betraten – in bemühter koalitionärer Einigkeit. Auch kommende Woche sind sie beide im Zentrum des Weltgeschehens vertreten, wenn sich im Schweizer Nobelort Davos 3000 Staatenlenker und Wirtschaftsbosse zum Weltwirtschaftsforum treffen.
Kern wird am Mittwoch und Donnerstag Amtskollegen wie den niederländischen Ministerpräsidenten, Mark Rutte, treffen und Gespräche mit internationalen Wirtschaftsvertretern führen, um den Standort Österreich zu stärken, hieß es. Ebenso wie Kurz, der am Donnerstag und Freitag etwa mit Serbiens Premier Aleksandar Vučić zusammentrifft, wird der Kanzler an Diskussionen teilnehmen.
Chinas Xi erstmals dabei
„Anpassungsfähige und verantwortungsvolle Führung“ lautet das Motto des diesjährigen elitären Treffens, das just am 20. Jänner, rechtzeitig zur Angelobung Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten, endet. So bezeichnete das Forum in seinem jährlichen Weltrisikobericht wachsende wirtschaftliche Ungleichheit, politische Polarisierung und Nationalismus als eine der größten Risken für die Weltwirtschaft 2017. Sie hätten international zu einem Gegenschlag gegen das Establishment geführt.
Es sind Lieblingsthemen von Xi Jinping, der als erster chinesischer Staats- und Regierungschef am Forum teilnehmen wird. Er wirbt für eine „inklusive Globalisierung“, von der alle Staaten profitieren können. Xi soll unter anderem mit Vertretern aus Trumps Übergangsteam zusammentreffen – der sich abzeichnende neue US-Protektionismus ist ihm ein Dorn im Auge. (maka)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2017)