Generationswechsel bei den Sozialpartnern: Wirtschaftskammer-Chef Leitl wird Ende 2018 gehen, ÖGB-Chef Foglar wird es ihm wohl gleichtun, und AK-Chef Kaske wird Amtsmüdigkeit nachgesagt.
Die „Knackwurst-Jause“. Klingt altmodisch, ist sie auch. Aber so ist das halt oft mit Traditionen. Die „Knackwurst-Jause“ findet jedenfalls seit Kriegsende regelmäßig zu Jahresbeginn statt. Und dabei sitzen die Präsidenten der Sozialpartner – Gewerkschaftsbund, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer – mehr oder weniger gesellig beieinander. Wie heißt es so schön? Es gehe bei diesem Brauch darum, ein Zeichen der Gemeinsamkeit trotz unterschiedlicher Interessen zu setzen.
Ob drei der Herren am vergangenen Dienstag wohl darüber geredet haben, dass sie derzeit mehr gemeinsam haben, als ihnen lieb ist? Wohl kaum. Denn das Thema ist ein heikles und daher auch topsecret: Im ÖGB, in der Arbeiterkammer und in der Wirtschaftskammer grassiert nämlich große Unsicherheit. Personeller Natur. Denn in allen drei Interessenvertretungen wird hinter vorgehaltener Hand über einen sich anbahnenden vorzeitigen Generationswechsel getuschelt. Und: In keiner der drei Organisationen gibt es eine „logische Nachfolge“. Politische Beobachter sind sich jedenfalls selten einig: Der parallele Lauf der Dinge ist beispiellos in der Zweiten Republik. Dass gleich drei der mächtigen Interessenvertretungen gleichzeitig mit Interna beschäftigt sind – das hat es noch nie gegeben. Und das bedeute gewissermaßen auch Sprengstoff für die Sozialpartnerschaft.