Ende der Busschlangen vor Schloss Schönbrunn naht

Österreichs grösste Touristenakttraktion, das Schloss Schönbrunn
Österreichs grösste Touristenakttraktion, das Schloss Schönbrunn APA/ROBERT JAEGER
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Österreichs größte Touristenakttraktion, das Schloss Schönbrunn, verzeichnete im Vorjahr erneut einen Besucherzuwachs. Heuer wird der Vorplatz umgestaltet, ein eigener Bus-Terminal und Parkplätze entstehen.

Das Schloss Schönbrunn verzeichnete im Vorjahr erneut einen Zuwachs an Besuchern. Insgesamt wurden 3,72 Millionen Eintritte in die Wiener Touristenattraktion gezählt - ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Heuer steht der Start der lange debattierten Umgestaltung des Vorplatzes an.

Ohne die Berücksichtigung von Mehrfacheintritten - also rein nach Köpfen gezählt - sei der Zuwachs von acht Prozent auf 2,55 Millionen noch deutlicher ausgefallen, freute sich Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) in einer Stellungnahme gegenüber der Austria Presseagentur.

Auch weitere Attraktionen der SKB waren erfolgreich. So durften sich die Kaiserappartements, das Sisi Museum und die Silberkammer über 747.000 Besucher freuen - ein Plus von fünf Prozent. Erneut einen Rückgang - diesmal von drei Prozent - musste das Hofmobiliendepot (Möbel Museum Wien) mit 51.000 Eintritten hinnehmen.

Dafür gelang in den ebenfalls von Schönbrunn verwalteten "Außenstellen" in Niederösterreich ein deutlicher Sprung nach vorne. Die Marchfeldschlösser - also Schloss Hof und Schloss Niederweiden - steigerten das Besucheraufkommen um ganze 37 Prozent auf 242.000 Personen. Sattlecker führt den Erfolg hier bzw. in den anderen Dependancen der SKB auch auf die jüngsten Sonderausstellungen anlässlich des 100. Todestages von Kaiser Franz Joseph zurück.

Ende der Busschlangen vor der Fassade

Heuer dürfte dem Schlossherrn ebenfalls nicht langweilig werden. Im Sommer will man endlich die mit fünf Millionen Euro bezifferte Umgestaltung des Vorplatzes in Angriff nehmen. Die Pläne dafür waren lange Zeit diskutiert worden und wurden im September zuletzt noch einmal adaptiert. Geplant sind nun 52 Busparkplätze (statt ursprünglich 72) und 230 Pkw-Abstellplätze, ein Busterminal inklusive Toiletten und Shop, ein neuer Fußweg zwischen Schloss und U4-Station und mehr Grünflächen.

Visualisierung der Pläne zure Neugestaltung mit Pkw- und Busstellflächen.
Visualisierung der Pläne zure Neugestaltung mit Pkw- und Busstellflächen.APA/ZOOM VISUAL PROJECT GMBH

"Die Flächenwidmung ist durch", so Sattlecker. Die Einreichung soll in den nächsten Tagen fertig sein, die Baugenehmigung erwartet der SKB-Chef in den nächsten zwei bis drei Monaten. Der Startschuss für die Arbeiten soll dann im Sommer fallen. "Das stehende Blech vor dem Schloss ist dann weg", freut sich Sattlecker über das Ende der Busschlangen vor der Fassade.

"Das historische und kulturelle Erbe zählt zu den wertvollsten Schätzen Österreichs. Daher investieren wir kräftig und erzielen damit einen Mehrwert für Wirtschaft, Tourismus und Gesellschaft", merkt Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) als Eigentümervertreter an. Neben der Vorplatz-Neugestaltung stehen etwa die Restaurierung von Salon Franz Karl und dem Rösselzimmer an.

Maria Theresia im Blickpunkt

Ausstellungstechnisch konzentriert man sich heuer auf Monarchin Maria Theresia, deren 300. Geburtsjahr 2017 gefeiert wird. So wird von 15. März bis 29. November 2017 an vier Standorten eine Sonderausstellung gezeigt, welche das Bild der "Landesmutter" als Herrscherin und Familienmensch beleuchtet. Im Hofmobiliendepot, in der Kaiserlichen Wagenburg, im Schloss Hof und im Schloss Niederweiden werden die unterschiedlichen Facetten inklusive Schattenseiten der Person Maria Theresia gegenübergestellt.

Was den Umsatz 2016 betrifft, gibt es schon erste Berechnungen. Die weisen 52 Millionen Euro aus, wobei rund die Hälfte aus Ticketverkäufen und je ein Viertel aus Shop-Einnahmen bzw. Vermietungen und Verpachtungen stammen.

(APA)

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