IS verlor 2016 fast Viertel seines Gebiets

Irakische Anti-IS-Einheiten.
Irakische Anti-IS-Einheiten.APA/AFP/DIMITAR DILKOFF
  • Drucken

Die Terrormiliz musste in Syrien und im Irak schwere Rückschläge hinnehmen, heißt es in einer Studie. Die Experten rechnen im ersten Halbjahr 2017 mit dem Fall von Mossul.

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat im vergangenen Jahr im Irak und in Syrien offenbar knapp ein Viertel des von ihr kontrollierten Gebiets verloren. Zwischen Jänner und Dezember 2016 schrumpfte das Gebiet des vom IS ausgerufenen "Kalifats" von 78.000 auf 60.400 Quadratkilometer, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der britischen Beratungsfirma IHS Markit heißt.

Anfang 2015 umfasste das vom IS kontrollierte Gebiet demnach noch 90.800 Quadratkilometer. Die irakischen Truppen haben vor drei Monaten eine Offensive zur Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Stadt Mosul gestartet. Nach Einschätzung des IHS-Markit-Nahost-Experten Columb Strack könnten sie den IS noch in der ersten Jahreshälfte aus Mosul vertreiben. Danach wäre das "Kalifat" der Jihadisten endgültig beendet.

Dagegen könnten die Kämpfe um Raqqa, die selbsterklärte "Hauptstadt" des IS im Norden Syriens, länger dauern, hieß es in der Studie: "Raqqa ist das Herz des Islamischen Staats, und sie werden es kaum ohne erbitterten Kampf aufgeben." Um den IS noch in diesem Jahr aus Raqqa zu vertreiben, werde es vermutlich eine "größere Bodenoffensive" mit massiver Beteiligung einer externen Konfliktpartei wie etwa der USA, Russlands oder der Türkei brauchen, erklärte Strack.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Soldaten riegeln das Gebiet rund um den Justizpalast ab
Außenpolitik

Dutzende Tote bei Selbstmordattentaten in Damaskus

Wieder ein schwerer Anschlag in Damaskus. Der Attentäter zündete die Bombe, als die Polizei ihn daran hinderte, den Justizpalast nahe der Altstadt zu betreten. Wenig später explodierte in der syrischen Hauptstadt ein zweiter Sprengsatz.
Teilnehmer der Gesprächsrunde im März.
Außenpolitik

Syrien-Friedensgespräche in Astana gehen Anfang Mai weiter

Russland, die Türkei und der Iran einigen sich auf den 3. und 4. Mai für eine neue Gesprächsrunde. Eine Delegation der syrischen Rebellen, die die Gespräche boykottiert hatten, wird am Abend in der kasachischen Hauptstadt erwartet.
Zwei Sprengsätze detonierten in Damaskus.
Außenpolitik

Mindestens 46 Tote bei Doppelanschlag in Damaskus

Es sind überwiegend irakische Pilger unter den Toten in der Altstadt der syrischen Hauptstadt. Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand.
Unbekannte ergeben sich SDF-Soldaten nördlich von Raqqa
Krieg in Syrien

IS angeblich vor Flucht aus "seiner Hauptstadt" Raqqa

Die kurdisch-dominierte SDF-Allianz steht mit Hilfe von US-Truppen und internationalen Luftangriffen angeblich kurz vor der Einnahme der nordsyrischen Stadt. Syrische Regierungskräfte könnten vor einem Vorstoß von Westen her stehen.
Diese Frau floh vor den Kämpfen in Manbij.
Außenpolitik

900.000 syrische Flüchtlinge an der Grenze zur Türkei gestrandet

In der syrischen Provinz Idlib sind Hunderttausende Kriegsflüchtlinge zusammengepfercht. Die Türkei hat gemäß ihrem Abkommen mit der EU die Grenze dichtgemacht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.