Kurz: "Die Aufregungskultur bringt uns nicht weiter"

Interview im Flugzeug: Außenminister Sebastian Kurz und Christian Ultsch, Chef des "Presse"-Außenpolitik-Ressort
Interview im Flugzeug: Außenminister Sebastian Kurz und Christian Ultsch, Chef des "Presse"-Außenpolitik-Ressort(c) Dragan TATIC
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Außenminister Kurz plädiert zu Beginn der Ära Donald Trumps für Gelassenheit. Er sieht in einer Entspannung zwischen den USA und Russland auch einen positiven Effekt für Europa. Und er geißelt übertriebene Political Correctness.

Die Presse: Wird Donald Trump eine neue Ära in der Weltpolitik einläuten?
Sebastian Kurz: Jeder US-Präsident setzt eigene Schwerpunkte. Allein der Wechsel von einem Demokraten zu einem Republikaner bringt Veränderungen, Donald Trump sicher eine noch größere als sonst. Es ist dennoch nicht sinnvoll, sich über jede Wahlkampfaussage ewig den Kopf zu zerbrechen. Präsident Trump sollte an seinen Taten gemessen werden. Und das ist erst nach seiner Amtsübernahme möglich.

Halten Sie die Angst vor Trump in Europa für übertrieben?
Wir haben grundsätzlich eine zu starke Aufregungskultur in der Politik und der politischen Berichterstattung. Ich versuche gerade dann, wenn es sehr viel Aufregung gibt, kühlen Kopf zu bewahren und nicht in jeden Tweet mehr hineinzuinterpretieren als notwendig. Ich halte es für falsch, über mögliche Entwicklungen in Trumps Amtszeit zu mutmaßen, um sich wenige Minuten später über die eigenen Mutmaßungen zu empören.

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