MASSENKARAMBOLAGE AUF DER A23

Schlachtfeld Straße

100.000 Menschen sind seit 1950 im österreichischen Straßenverkehr ums Leben gekommen. Der Blutzoll wird Jahr für Jahr kleiner - und das, obwohl heute deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs sind. Warum Autofahren sicherer geworden ist und was sich in Zukunft noch verbessern wird. Ein Rück- und Ausblick. Text und Recherche: Andreas Wetz, Grafik: Olliver Mayer.

Eigentlich wollte der 15-jährige Lukas nur das Mofa zum Service bringen. In der Werkstatt angekommen ist er jedoch nie. Kurz nach dem unbeschrankten Bahnübergang in Walding (Oberösterreich, Bezirk Urfahr) wartete sein Vater im Auto am Straßenrand auf ihn. Am 21. Oktober 2016 gegen 15.30 musste der damals 42-Jährige mit eigenen Augen mitansehen, wie sein Sohn bei der Anfahrt auf den Gleiskörper den herannahenden Zug nicht wahrnahm und schließlich mit dem Triebwagen der Mühlkreisbahn kollidierte. Vier Stunden später verstarb Lukas im OP des Linzer Kepler-Uniklinikums. Ein Schicksal, das Lukas im Vorjahr mit 426 weiteren Personen teilte.

Zehntausende Tote

427 Verkehrstote im Jahr 2016 also. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Und weil im Lauf der vergangenen Jahre ein historischer Tiefststand auf den nächsten folgte, trat in der öffentlichen Wahrnehmung – meist zwischen den Zeilen – manchmal eine gewisse Abstumpfung ein.

Sicht- und begreifbar wird das Ausmaß des täglichen Sterbens auf Österreichs Straßen jedoch dann, wenn man die Opfer der vergangenen Jahre summiert. Von den zehntausenden Toten und Schicksalen, aber auch den zahlreichen Verbesserungen im Sinne der Sicherheit: davon handelt dieses „Presse“-Dossier.


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