Roger Federer hat sein großartiges Comeback nach sechs Monaten Verletzungspause bei den Australian Open fortgesetzt.
Der 35-jährige Schweizer bezwang den Weltranglisten-Fünften Kei Nishikori in 3:24 Stunden im fünften Satz mit 6:7 (4),6:4,6:1,4:6,6:3 und steht damit im Viertelfinale des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Er trifft jetzt auf den deutschen Sensationsmann Mischa Zverev.
Federer qualifizierte sich für sein 49. Viertelfinale bei einem Major, sein 13. beim "Happy Slam". Nach dem Erfolg über Tomas Berdych schlug er einen weiteren Top-Ten-Mann, es war bereits sein 200. Sieg über einen Spieler dieser Kategorie. Federer führt damit diese Wertung unter den Aktiven an, gab die ATP bekannt.
Federer erwischte einen schlechten Start, erreichte nach einem 0:4 das Tiebreak, das er aber verlor. Der Eidgenosse steigerte sich in der Folge gegen den Asiaten sehr. Nishikori musste sich im fünften Satz bei 0:3 an der Hüfte behandeln lassen, der acht Jahre ältere Federer zeigte hingegen keine Verschleißerscheinungen.
Der vierfache Australian-Open-Champion ist nun gegen Murray-Bezwinger Mischa Zverev (ATP 50) Favorit. Federer hat beide bisherigen Partien gegen den Deutschen ohne Satzverlust gewonnen, wird aber von den Auftritten des kompromisslos ans Netz stürmenden 29-Jährigen gewarnt sein.
Zverev, der die Sensation vor den Augen seines Vaters an dessen Geburtstag feierte, verdankt seinen Aufstieg ein bisschen auch seinem kleinen Bruder. "Als ich am tiefsten Punkt meiner Karriere war, hat Sascha als 17-Jähriger das Halbfinale in Hamburg erreicht. Das hat mir Kraft gegeben", meinte Zverev im Eurosport-Interview. Die "junge Naivität" seines kleinen Bruders, der ihn gepuscht habe, sei sehr hilfreich gewesen.
Mischa Zverevs Karriere, der im März 2015 bis auf Platz 1.067 abgerutscht war, war von vielen Verletzungen wie einem Handgelenksbruch, gebrochenen Rippen, einem Bandscheibenvorfall und 2014 einer Handgelenks-OP geprägt. Nun ist er erfolgreicher als je zuvor.
"Ich werde weiter meine Volleys üben, meinen zweiten Aufschlag und meinen Slice und ruhig bleiben", versprach Zverev im Hinblick auf sein erstes Major-Viertelfinale.
(APA)