Grüne Start-ups haben heuer wieder Hochkonjunktur

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die zehn Teilnehmer bei der Endrunde des Wettbewerbs Greenstart stehen fest. Welche Chancen die Teilnahme eröffnet, zeigt die Erfolgsstory eines der Sieger des Vorjahres.

Wien. Ende 2016 werden die drei besten Greenstarter Österreichs mit je 15.000 € prämiert. Doch bereits jetzt steht fest, welche zehn Unternehmen es in die Endrunde geschafft haben und dafür je 6000 € erhalten-ihre Namen wurden am Donnerstagabend verkündet (siehe unten).

Dabei zeichnet sich ein klarer Trend ab: Wie im Vorjahr, als die Initiative des Klima-und Energiefonds zum ersten Mal abgehalten wurde, kommen die Bewerber aus einer Vielzahl von Branchen. Ein Vertriebsportal für Bioschweinezüchter, ein Gründer, der den Kaffeesud aus Cafes, Hotels und Altersheimen sammelt, um darauf Speisepilze zu züchten, und der erste Algendrink Österreichs sind nur drei Beispiele für die Diversität der Ideen beim diesjährigen Wettbewerb. Die Mischung macht's, findet auch Umweltminister Andrä Rupprechter. "Die zehn prämierten jungen Unternehmen zeigen eindrucksvoll, wie zukunftsorientiertes Wirtschaften mit Leben erfüllt wird", sagt Rupprechter: "Sie schaffen Green Jobs, die den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig stärken. Mit ihrem Ideenreichtum sind diese Greenstarter hervorragende Beispiele für Best of Austria, also für Spitzenleistungen aus Österreich, die im Inund Ausland gefragt sind."

Die zehn besten Greenstarter stehen fest

Der Wettbewerb Greenstart (www.greenstart.at) ist die Startup-Initiative des Klima-und Energiefonds. Das Ziel ist, die nachhaltige Marktverbreitung grüner Technologien in Österreich zu fördern. Als Hauptpreis winken Preisgelder. Die zehn Nominierten für die Endrunde sind wie folgt:

  1. Wohnwagon hat einen mobilen Raum entwickelt, der komplett unabhängig von externer Infrastruktur ist.
  2. Neuschnee ist die erste "Biobeschneiungsanlage" der Welt.
  3. Open Strom produziert neuartige Smart Meter, die vor allem für den Endkunden gedacht sind.
  4. Sinnup will das papierlose Büro mit der Nahfeld-Kommunikationstechnolgie NFC verwirklichen.
  5. ImagineCargo ist ein Paketdienstleister, der ein europaweites Netzwerk zwischen Fahrradboten entstehen lassen will.
  6. Helga ist Österreichs erstes Algengetränk.
  7. Frischfisch setzt auf natürliche Fischzucht.
  8. Hut & Stiel produziert Speisepilze auf Kaffeesud, der aus Wiener Caf´es eingesammelt wird.
  9. Smart Farm berät Biolandwirtschaftsbetriebe.
  10. Nahgenuss ist ein Vertriebsportal für Bioschweinezüchter.

Auch Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima-und Energiefonds, weist auf die große Bandbreite der Einreichungen hin. "Durch Greenstart schaffen wir erstmals die Möglichkeit, grüne Technologien und Dienstleistungen mit entsprechenden Business-Ideen nachhaltig in den Markt zu überführen",sagt er.

Erfolgreiches Jahr

Cornelia Daniel, Initiatorin der betrieblichen Fotovoltaik-Einkaufsgemeinschaft Tausendundein Dach, war als Vorjahresgewinnerin bei der Präsentation der Top Ten am Donnerstag dabei. "Langsam aber sicher werden Österreichs Unternehmen vom Solarvirus erfasst",sagt sie. Immer mehr KMU merkten, dass Solarstrom trotz der niedrigen Energiepreise günstiger produziert werden könne als der Strom vom Netz. Zudem sind die meisten Kunden von Tausendundein Dach Familienbetriebe, die auf Nachhaltigkeit setzen.

Solarinvestitionen

2015 war für das Team von Tausendundein Dach das Jahr der intensiven Kundenbetreuung. Mehr als 100 Unternehmen machten von den angebotenen Gratis-Checks Gebrauch, und 20 Anlagen konnten trotz langwieriger Genehmigungsverfahren bereits im ersten Jahr umgesetzt werden. Weitere 40 sind derzeit im Bau. Das übertrifft die Erwartungen des Teams bei Weitem, sagt Daniel. Insgesamt zwei Megawatt oder zwei Millionen € an neuen Solarinvestitionen konnten so ausgelöst werden. "Das erste Megawatt war definitiv ein Kraftakt, aber die Arbeit hat sich gelohnt, und nun können wir unsere Solarhelden präsentieren und noch mehr Unternehmer inspirieren",sagt die Gründerin.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.