954,2 Millionen Menschen nutzen im Vorjahr öffentliche Verkehrmittel in Wien. Mittlerweile gibt es in der Stadt mehr Jahreskarten als zugelassene Pkw.
Die Wiener Linien haben 2016 so viele Fahrgäste wie nie zuvor befördert: Insgesamt 954,2 Millionen Menschen benutzten U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen. 2015 waren es 939 Millionen. Weiter gestiegen ist außerdem die Zahl der Jahreskartenbesitzer. Hier hält man inzwischen bei 733.000 (2015: 700.000), wie Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer und die für den öffentlichen Verkehr zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) bekannt gaben.
"Damit haben mehr Menschen eine Jahreskarte als es zugelassene Pkw in Wien gibt", sagte Sima. Wobei hier die letzte verfügbare Zahl aus Ende 2015 stammt - sie lag bei 685.000 Autos. Vor zehn Jahren gab es in der Stadt noch doppelt so viele Pkw wie Jahreskartenbesitzer.
Sima erinnerte an das Ziel von Rot-Grün, bis 2020 die Milliardengrenze in Sachen Fahrgäste zu knacken. Gleichzeitig will man den Anteil des öffentlichen Verkehrs im Modal Split - dieser schlüsselt auf, wie die Wege in Wien zurückgelegt werden - auf 40 Prozent heben. Wie die aktuellste Auswertung aus 2016 zeigt, ist das nicht unrealistisch. Im Vorjahr wurden 39 Prozent aller Strecken mit U-Bahn, Bus oder Straßenbahn. Je 27 Prozent entfielen auf das Auto und das Zufußgehen, für das Radfahren blieben somit sieben Prozent. Leicht wird es trotzdem nicht: Die Kennzahlen entsprechen exakt jenen aus 2015.
U1-Verlängerung im Herbst
Um trotz steigender Passagiermenge nicht aus allen Nähten zu platzen, werde laufend in den Ausbau investiert, ergänzte Steinbauer. Heuer sind es 413 Millionen Euro. Allein mehr als ein Drittel davon ist freilich für den U-Bahn-Ausbau reserviert. Immerhin eröffnet die U1-Verlängerung nach Oberlaa nach den Sommerferien, außerdem laufen die Vorarbeiten für das neue U2/U5-Linienkreuz weiter.
Apropos U-Bahn: Der Geschäftsführer ging auch auf die - trotz streckenweise schon abgeschlossener Generalsanierung - häufigen Störungen der U4 ein. "Eine neue Technik muss sich erst komplett einspielen", argumentierte er. Aber man habe die jüngsten Problemfälle zum Anlass genommen, um noch einmal genau hinzuschauen. Nun stehe mehr Personal für Behebungen zur Verfügung, außerdem lasse man mehr neue Züge statt der Silberpfeile auf der grünen Linie fahren, was den Betrieb ebenfalls "stabilisieren" soll.
XL-Busse kommen
Eine Premiere steht heuer ebenfalls an: Erstmals werden die Wiener Linien die angekündigten XL-Busse mit 20 Metern Länge einsetzen. Die ersten Exemplare werden auf den Routen des 11A und 11B unterwegs sein. Ab Herbst sollen sie eingesetzt werden. Weiters werden 26 normale Busse und zwölf Gelenkbusse im heurigen Jahr angeschafft.
(APA/red.)
