Rund ums Internet haben sich Jugendliche das meiste selbst beigebracht. Ganz unwichtig sind die Pädagogen laut einer Umfrage aber auch wieder nicht.
Lehrer sollten mehr Wissen über Internet und digitale Medien haben: Das halten Jugendliche für einen besseren und sicheren Umgang mit dem Internet für wichtig. Generell sind die Pädagogen nicht so unwichtig, wenn es um die Vermittlung digitaler Kompetenz geht, wie eine aktuelle IFES-Studie im Auftrag der Bundesjugendvertretung (BJV) zeigt. Demnach haben sich die Jugendlichen zwar das Meiste selbst beigebracht oder von Freunden gelernt. Abgeschlagen – allerdings an dritter Stelle und als erste erwachsene Bezugspersonen – folgen aber schon die Lehrer.
Hier gibt es offenbar noch Potenzial: Denn die Medienkompetenz der Pädagogen schätzen die Jugendlichen derzeit als nicht besonders hoch ein. 32 Prozent der Lehrer haben demnach gute oder sehr gute Medienkompetenz. Zum Vergleich: Unter den gleichaltrigen Freundinnen sind es drei Viertel, die Väter liegen etwas vor, die Mütter etwas nach den Lehrern. Die eigene Medienkompetenz befinden die 440 befragten 14- bis 20-Jährigen für sehr gut.
Social-Media-Profil sehr wichtig
Mobbing oder Diskriminierung im Netz kommt relativ häufig vor: Acht Prozent der Jugendlichen waren schon einmal betroffen. Nur 42 Prozent von ihnen haben sich aber Hilfe geholt, viele von ihnen haben die Situation als nicht schlimm genug empfunden. Lehrer stehen als Helfer nicht an erster Stelle: 35 Prozent gaben an, sich im Fall von Mobbing „sicher nicht“ an ihre Pädagogen zu wenden. Für zwei Drittel der Mädchen ist es wichtig mit ihrem Social-Media-Profil einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bei den Buben gilt das für die Hälfte.
Unterhaltung und Kommunikation sind für die Jugendlichen die wichtigsten Gründe, um das Internet zu nutzen. 70 Prozent hören online Musik, viele schauen Filme oder chatten mit Freundinnen. 59 Prozent nutzen das Internet aber auch, um sich zu informieren. „Absolut zentral ist, dass Medienbildung einen größeren Stellenwert im Schulsystem bekommt“, sagte BJV-Vorsitzende Johanna Tradinik. Sie fordert die verpflichtende Verankerung in Lehrerausbildung und Weiterbildung.