Terrorverdacht: Gab es eine Testbombe?

Innenminister Wolfgang Sobotka.
Innenminister Wolfgang Sobotka.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Der wegen Terrorverdachts in Wien verhaftete 17-Jährige soll Schwarzpulver ausprobiert haben.

Wien/Salzburg. Der wegen Terrorverdachts in Wien verhaftete 17-Jährige habe laut eigenen Aussagen in Deutschland eine Testbombe gebaut. Das erklärte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Dienstag vor dem Ministerrat. Sprengstoff- oder Waffenfunde habe es bisher aber nicht gegeben.

Die Auswertung von Computerdaten habe ergeben, dass sich der Verdächtige „zeitnah“ über den Bau von Bomben und entsprechende Materialien informiert habe. Klar sei, dass der Verhaftete wie auch der in Deutschland verhaftete mutmaßliche 21-jährige Komplize eine radikal-salafistische Gesinnung hätten.

Auf Journalistenfragen nach dem wahren Ausmaß der Gefahr sagte Sobotka, die Größe einer Gefahr sei nicht daran zu messen, ob es tatsächlich zu einem Anschlag gekommen sei. Es sei entscheidend, Verdächtige mit derartigen Plänen rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Indes wurde am Dienstag wie erwartet die U-Haft über den 17-Jährigen verhängt.

 

Verhaftung in Salzburg

Weil er unter Verdacht steht, der schiitischen terroristischen Vereinigung „Badr Corps“ anzugehören, wurde in Salzburg am Montagnachmittag ein 34-jähriger Iraker festgenommen. Der Asylwerber hatte in jener Unterkunft in Fuschl gewohnt, in der schon im Dezember ein 25-jähriger Marokkaner festgenommen worden war, der angeblich einen Anschlag in der Stadt Salzburg geplant haben soll (der Mann ist derzeit in Schubhaft). Bei der Hausdurchsuchung in der Asylunterkunft wurden Mobiltelefone beschlagnahmt. Ein Foto zeige den Iraker in Kampfausrüstung mit Waffen und Abzeichen der Terrorvereinigung, so ein Polizeisprecher. (m. s./c. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2017)


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