Pro Tag rutschen 22 Firmen in die Insolvenz

APA/GEORG HOCHMUTH
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Trotz einer steigenden Anzahl an Insolvenzen könne man nicht von einer neuen "Pleitewelle" sprechen, heißt es von Seiten der Creditreform.

Voriges Jahr hat es insgesamt 5.534 Firmeninsolvenzen in Österreich gegeben - 22 pro Werktag. Das ist laut endgültigen Zahlen der Creditreform ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber 2015. Eröffnet wurden mit 3.360 Insolvenzen um 4,4 Prozent mehr als im Vorvorjahr. Mangels Masse abgewiesen wurden im Vorjahr 2.174 Insolvenzen - um 1,4 Prozent weniger als 2015. Hauptursachen waren Managementfehler.

Nach den Fehlern in den Chefetagen gibt die Creditreform Kapitalmangel, Preisdruck aufgrund von Wettbewerbs und Forderungsausfälle als Hauptursachen für die Pleiten an. Neu seien diese Gründe nicht. Betroffen waren 2016 vor allem Klein- und Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. 15 Prozent der Firmeninsolvenzen wurden als Sanierungsverfahren eröffnet.

Keine "Pleitewelle" 

Pro 1.000 Unternehmen gingen österreichweit 11,5 pleite. Den höchsten Wert haben hier Wien mit 18,4 insolventen Firmen pro 1.000, gefolgt von Salzburg (12,5) und Kärnten (11,5). Die niedrigsten Werte haben Vorarlberg (7,2) und Tirol (7,6) gefolgt von Niederösterreich (8,9).

Trotz einer steigenden Anzahl an Insolvenzen könne man nicht von einer neuen "Pleitewelle" sprechen, hält die Creditreform fest. Das Pleitejahr 2016 sei schließlich von Klein- und Kleinstinsolvenzen geprägt gewesen. Vergleichsweise seien auch wenige Arbeitsplätze betroffen gewesen.

Privatinsolvenzen gab es im Vorjahr 37 pro Werktag - insgesamt 9.217. Das ist ein Minus von 6,9 Prozent gegenüber 2015. Eröffnet wurden 8.094 Schuldenregulierungsverfahren. Das ist ein Minus von 8,2 Prozent. Mangels Vermögen abgewiesenen Privatinsolvenzverfahren gab es 1.123 (+3,6 Prozent).

In Wien gab es einen deutlichen Rückgang von 15,2 Prozent auf 3.496 Privatpleiten - das sind 24,7 Insolvenzen pro Erwachsenen. Der Österreichschnitt liegt hier bei 13,6 Pleiten pro 10.000 Erwachsenen. Über dem Durchschnitt liegt außer Wien nur Vorarlberg mit 16,2. Am wenigsten Privatpleiten im Verhältnis pro 10.000 Erwachsenen gab es im Burgenland mit 6,3.

(APA)

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