Drei junge Designer wissen, wohin sie mit ihren Entwürfen wollen: weg von der Routine.
Ein Studio wie ein Ergebnis: Vierzueins heißt es. (3:0, das Büro für Landschaftsarchitektur in der Praterstraße, das gab's ja schon). Und Ergebnisorientierung, das könnte für die drei Designer schon Teil ihrer Arbeit sein, schließlich wollen sie den vierten im Bunde von Anfang an mitspielen lassen: den Kunden. Auf dem Weg zu gestalterischen Resultaten kicken sich Thomas Friese, Roman Brunner und Johannes Stamminger gegenseitig die Ideen zu. Zusammen gefunden haben sie auf der New Design University (NDU) in St. Pölten. Auch durch gemeinsame, gestalterische Interessen, unter anderem jenes am Werkstoff Holz. Thomas Friese kam über die elterliche Schreinerei in Kontakt damit. Roman und Johannes hatten sich in der Fachschule für Tischlerei intensiv mit Holz auseinandergesetzt, noch intensiver anschließend, als sie das Kolleg für Innenraumgestaltung an der HTL Mödling absolvierten. Alle drei schloßen schließlich gemeinsam das Bachelorstudium der Innenarchitektur und 3-D Gestaltung sowie das Masterstudium Raum- und Informationsdesign an der NDU ab.

Der nächste Schritt: das eigene Studio - Vierzueins. In der Wiener Gredlerstraße im zweiten Bezirk tüfteln sie an ihren Projekten und haben ihr Portfolio in kurzer Zeit schon mit ansehnlichen Arbeitsproben gefüllt. Zuletzt durften sie die Pizzeria Amici in München gestalten. "Wir wollten ein Lokal schaffen, in dem man gemütlich essen gehen kann, aber auch nur für ein Glas Wein locker an der Bar mit Freunden Zeit verbringen kann", erzählen die drei Designer. Oder anders: "Harmonische Zonierung", damit das Essen gehen und an der Bar Sitzen gleichermaßen behaglich passieren kann. Natürlich gehe es bei der Lokalgestaltung um die Gäste und deren Behaglichkeit. Aber auch, was die Gäste jenseits ihres Pizzatellers und Weinglases oft gar nicht sehen, weil sie auch möglichst wenig davon mitbekommen sollen: die Arbeitsabläufe müssen funktionieren, die Wegeführung muss stimmen. Auch die Beleuchtung muss dort Akzente setzen, wo es der Atmosphäre dient.

Und noch dazu müssen nicht nur die Gäste schlucken, sondern auch die Materialien: Da, wo Gabel und Messer klirren, sich Teller stapeln und Gläser scheppern, kommt auch einiges an Schall zusammen. Denn, selbst wenn die Augen außer dem Gericht, das vor ihnen auf dem Tisch steht auch das Ambiente visuell genießen, können die Ohren schlechtes Design trotzdem zu hören bekommen. Doch Lokale sind nur eine Kategorie, in der sich Vierzueins auch in Zukunft profilieren möchte: "Wir wollen gern mit unseren Entwürfen auch Mut zur Veränderung demonstrieren, den Weg aus dem Mainstream in Richtung Individualität forcieren", sagt Roman Brunner. Ein gutes Beispiel hierfür sei der "Bettenturm", den Vierzueins auf der Burg Wildegg realisiert haben. "Die Burg wird als Jugendherberge für Schulklassen genutzt, unsere Aufgabe war es die Schlafsäle zu gestalten. Für die Kinder haben wir ein neues Raumerlebnis geschaffen, in dem wir die Bettenlandschaft in verschiedene Ebenen unterteilt haben, auf denen sie sich zurückziehen können".