Iran will weiter Uran anreichern

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Der Zukauf von nuklearem Brennstoff im Ausland bedeute nicht das Aus für die eigenen Aktivitäten zur Urananreicherung, erklärt der Iran. In Wien findet am Montag ein internationales Treffen zum Atomstreit statt.

Der Iran beharrt im Atomstreit auf der Urananreicherung im eigenen Land. "Wir werden niemals auf unser Recht verzichten", sagte Ali Shirzadian, Sprecher der iranischen Atombehörde, am Montag laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA in Teheran. "Nuklearen Brennstoff vom Ausland zu kaufen, bedeutet nicht, dass der Iran seine Aktivitäten zur Urananreicherung innerhalb des Landes stoppen wird."

Shirzadian äußerte sich nur wenige Stunden vor einem Treffen zwischen Vertretern des Iran, der USA, Russlands und Frankreichs bei der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA in Wien. Zentrales Thema ist der Vorschlag, dass die Islamische Republik gering angereichertes Uran zur Verarbeitung an Partnerländer im Ausland schicken soll. Damit soll eine Herstellung von waffentauglichem Atommaterial im Iran verhindert werden. Der Westen wirft dem Iran vor, heimlich nach Kernwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist das zurück.

Der Iran reichert in seiner Anlage in Natanz Uran niedrig an, obwohl der UNO-Sicherheitsrat und die IAEA seit Jahren den Stopp des Programms fordern. Niedrig angereichertes Uran wird für die Stromgewinnung gebraucht, höher angereichertes je nach Grad für Forschungs- und Waffenzwecke.

Uran-Anreicherung in Russland und Frankreich

Bei den letzten Verhandlungen zwischen den UNO-Vetomächten, Deutschland sowie der EU und dem Iran Anfang Oktober in Genf  hatte sich Teheran nach Angaben westlicher Diplomaten damit einverstanden erklärt, etwa 80 Prozent seiner Uran-Bestände nach Russland und Frankreich zu schicken. Dort solle es von einem Anreicherungsgrad von 3,5 Prozent auf knapp 20 Prozent verdichtet und anschließend an den Iran zurückgegeben werden, damit es in einem iranischen Reaktor für medizinische Forschung genutzt werden kann. Für den Bau einer Atombombe würde ein Anreicherungsgrad von etwa 90 Prozent benötigt.

Die Gespräche in Wien beginnen nach Angaben der IAEA um 15.00 Uhr und sind nicht medienöffentlich. Für die Verhandlungen seien "zwei bis drei Tage" anberaumt, hieß es.

(Ag.)

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