IOM: Billig-Produkte führen zu Menschenhandel

A worker moves several boxes of American Apparel garments on the sewing floor, April 12, 2004, in Los
A worker moves several boxes of American Apparel garments on the sewing floor, April 12, 2004, in Los(c) AP (Ric Francis)
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Die "Internationale Organisation für Migration" prangert in einer Kampagne die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von billigen Produkten an. Ausbeutung dürfe nicht der Wachstumsmotor der Wirtschaft sein.

Europas Verbraucher sollen sich nach dem Willen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) künftig mehr Gedanken darüber machen, unter welchen Bedingungen Billig-Produkte hergestellt wurden. Zum Start ihrer "Verantwortlich einkaufen"-Kampagne am Montag in Genf forderte die IOM die Verbraucher auf, sich zu fragen, "was hinter unseren Einkäufen steckt" und ein bewussteres Einkaufsverhalten an den Tag zu legen. Oft gehe die Herstellung billiger Produkte mit Menschenhandel einher, erklärte die IOM.

Ausbeutung als Wachstumsmotor

"Viele Menschen in Europa sind Opfer von Menschenhandel, und wir sind überzeugt, dass dem weder Armut noch die Ungleichbehandlung der Geschlechter oder Konflikte zugrundeliegen", erkärte Richard Danziger von der IOM: "Der Menschenhandel wird ganz einfach angetrieben vom Bedarf an Arbeitskräften und exzessiv billigen Produkten", fügte IOM-Generaldirektor William Lacy Swing hinzu.

Der Zuwachs des Handels mit und der Ausbeutung von Migranten hat im vergangenen Jahrzehnt nach IOM-Angaben nicht nachgelassen, in den vergangenen fünf Jahren waren demnach vor allem Jungen und Männer betroffen. "In bestimmten Wirtschaftszweigen wie dem Bau oder der Landwirtschaft fußen Wachstum und Profite auf illegaler billiger Arbeitskraft", erklärte Swing. Ausbeutung aber dürfe nicht der Wachstumsmotor der Wirtschaft sein.

Das aktuelle Werbevideo der Kampagne finden Sie hier im Blog.

Eine Aktion in eine ähnliche Stoßrichtung unternahm vor wenigen Wochen die NGO "Südwind".

(Ag./ebl)

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