Der einstimmig vom SPD-Vorstand zum Kanzlerkandidaten gewählte Martin Schulz wird bereits im März die Amtsgeschäfte von Sigmar Gabriel übernehmen.
Der SPD-Vorstand hat den früheren EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz als Kanzlerkandidaten für die Deutsche Bundestagswahl im September nominiert. Nach Teilnehmerangaben folgte das Gremium am Sonntag einstimmig dem Vorschlag von SPD-Chef Sigmar Gabriel, der auch den Parteivorsitz an Schulz abgibt. Schulz nimmt die Wahl an und verspricht seinen Anhängern: "Wir werden die Wahlen in diesem Jahr richtig spannend machen".
Ein Sonderparteitag am 19. März soll Schulz dann offiziell zum SPD-Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wählen. Im Zuge dessen soll er auch die Aufgaben von Sigmar Gabriel übernehmen. Der scheidende Parteichef Gabriel erklärte vor 1000 Besuchern im Willy-Brandt-Haus: Wir sind am Ende dessen angelangt, was man mit einer in sich zerstrittenen CDU/CSU erreichen kann".
Juso-Chefin Johanna Uekermann stellte dem designierten SPD-Kanzlerkandidaten die Unterstützung der sozialdemokratischen Jugendorganisation in Aussicht. "Wir erwarten natürlich, dass er Themen wie soziale Gerechtigkeit, aber auch was junge Leute umtreibt, ganz nach vorne stellt", sagte Uekermann der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn er das macht, dann hat er die volle Unterstützung der Jusos."
Gabriel hatte am Dienstag eine personelle Neuaufstellung der SPD für das Wahljahr verkündet. Überraschend erklärte er seinen Rückzug vom Parteivorsitz sowie seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur und schlug Schulz für beide Posten vor. Der bisherige Wirtschaftsminister Gabriel rückte auf den Posten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der am 12. Februar zum deutschen Bundespräsidenten gewählt werden soll. Das Wirtschaftsressort wird fortan von Gabriels bisheriger Staatssekretärin Brigitte Zypries (SPD) geführt.
(APA/AFP)