"Ich war noch niemals in New York" feiert März im Raimund Theater Österreich-Premiere. Das Stück versammelt 21 Hits des Liedermachers. In Hamburg war das Musical mit mehr als einer Million Besucher ein großer Erfolg.
Am 17. März feiert das Udo-Jürgens-Musical "Ich war noch niemals in New York" im Raimund Theater seine Wien-Premiere. Der 75-jährige Entertainer und Kathrin Zechner, Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) präsentierten am Montag ihre Pläne für die Wiener Ausgabe. Die Darsteller sollen erst Mitte Dezember bekannt gegeben werden. In Hamburg, wo das Musical seine Uraufführung feierte, sahen mehr als eine Million Menschen das Musical, das 21 Hits von "Merci, Cherie" bis "Mit 66 Jahren" versammelt. Für Jürgens ist die Premiere in Wien ein "unglaublich emotionaler Moment".
"Wir kämpfen für eine Unterhaltungsrichtung, die hier in Wien ein wenig belächelt wird. Auf das Musical wird vonseiten der Oper hier gerne herabgeschaut", bedauerte Jürgens. In Wien wolle er daran erinnern, "dass wir die Nachfahren eines Johann Strauss oder eines Franz Lehar sind, dafür wollen wir auch in Zukunft kämpfen."
Hochzeit in New York
Die Handlung für das Musical stammt von Gabriel Barylli, der einen Bogen von "Merci, Cherie" über "Griechischer Wein" bis "Mit 66 Jahren" gespannt hat. Im Mittelpunkt steht die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg. Ausgelastet durch ihre Karrierepläne vernachlässigt sie ihre Mutter, die sich abgeschoben fühlt und kurzerhand beschließt, ihre neue große Liebe Otto Staudach in New York unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Bei dem Versuch, ihre Mutter aufzuhalten, trifft Lisa auf Axel Staudach und dessen Sohn Florian. Gemeinsam wollen sie die Senioren zurückholen.
Für Jürgens ein "Drei-Generationen-Stück über ganz normale Menschen, wie sie am Nebentisch im Kaffeehaus sitzen könnten". Die Handlung werde für Wien ein wenig adaptiert, es werde Charaktere mit Wiener Wurzeln sowie Schauplätze in der Bundeshauptstadt geben. "Aber dass Wien keine Kreuzfahrtstadt ist, daran können wir nichts ändern", scherzte Jürgens.
12-Jähriger singt "Mit 66 Jahren"
Dass nun andere Künstler seine Lieder interpretieren, wurde für Jürgens zufriedenstellend gelöst: "Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn mich jemand kopiert", sagte er. Daher habe man darauf geachtet, dass ein "unmittelbarer Vergleich mit mir gar nicht aufkommt". So werde das Hauptlied "Ich war noch niemals in New York" von "einer Frau und ihrer Sehnsucht gesungen. Und 'Mit 66 Jahren' wird von einem zwölfjährigen Buben interpretiert". Und "die Qualität der Lieder beweist, dass das auch funktioniert", so Jürgens.
Kathrin Zechner, Intendantin von Raimund Theater und Ronacher, freute sich, die Produktion nach Wien gebracht zu haben. "Über diesem Ereignis steht nur eine Überschrift: Endlich", so Zechner, die bereits bei Amtsantritt mit Jürgens' Manager über ein Jürgens-Musical gesprochen habe. Das war zum damaligen Zeitpunkt aber bereits von der Produktionsfirma Stage Entertainment geplant. Grund zur Freude gibt es für Zechner trotzdem: "Bisher haben wir etwa 'Tanz der Vampire' an Stage Entertainment lizensiert, nun erreicht unsere Zusammenarbeit eine neue Dimension, in dem wir eine Produktion von ihnen nach Wien bringen dürfen."
(APA/Red.)