Jägerball: Mit Blasmusik und viel Prominenz in der Hofburg

96. JAeGERBALL: EROeFFNUNG
96. JAeGERBALL: EROeFFNUNGAPA/HERBERT NEUBAUER
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In der mit Geweihen und Tannenbäumen geschmückten Hofburg tummelten sich 6600 Besucher. Darunter auch solche, die weder Jäger noch Tänzer sind - wie etwa Sebastian Kurz.

Stutzen, Dirndl, Waidmannsheil: Die Wiener Hofburg hat sich am Montagabend für den 96. Jägerball sowohl außen als auch innen grün gefärbt. "Es ist uns ein Anliegen, das Ansehen der Jagd hochzuhalten", sagte Leo Nagy, Präsident des Vereins "Grünes Kreuz" und Organisator des Spektakels, in seiner Auftaktrede. Offiziell eröffnet wurde der Ball von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP).

Er sei zwar weder Jäger noch Tänzer, sagte Kurz auf seinem Weg über das Parkett. Dennoch sei der Jägerball für ihn "der lustigste Ball des Jahres". Wissend, dass zu den 6600 Besuchern des Jägerballs viele Nicht-Jäger zählen, begrüßte Salzburgs Landesjägermeister Josef Eder in seiner Rede auch diese Gruppe. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wandte sich ganz besonders an die zahlreichen Ballgäste aus seiner Region und freute sich über die Patronanz des "schönsten Bundeslands Österreichs".

Breakdancer am Jägerball

Zufrieden mit der Eröffnung zeigte sich Tanz-Experte Thomas Schäfer-Elmayer. Gefallen habe ihm auch die Einlage der Breakdance-Gruppe "Team Austria". "Ich war ja sogar schon einmal am Hip-Hop-Ball in Wien - was nicht heißt, dass ich mich damit auskenne", sagte Elmayer. Die Breakdancer waren zum ersten Mal auf dem Ball vertreten, fanden aber offensichtlich Gefallen daran. Ob sie einen Bezug zur Jagd hätten? "Nicht wirklich. Aber in unserem Bereich sind wir schon Jäger", hieß es da nur.

Auf der Jagd - oder besser gesagt auf der Pirsch - war auch Baumeister Richard Lugner schon wieder. Er brachte am Montagabend einen blonden "Käfer" mit. Sonja Schönanger, vor Jahren bereits an der Seite Lugners gesehen, begleitete den 84-Jährigen zum Jägerball. "Wir wissen noch nicht, ob wir gemeinsam Kinder kriegen, aber heute ist sie meine Begleitung", scherzte Lugner, der den wenigen Trubel um seine Person am Montag genoss. "Beim Opernball komme ich nie aus meiner Loge hinaus, heute kann ich mich ganz entspannt bewegen." Und die Trachtenkleidung gefalle ihm auch, sowohl an sich selbst als auch an den Damen.

Mit Geweihen und Tannenbäumen geschmückt

Begeistert von der Tracht gab sich in der mit Geweihen und Tannenbäumen geschmückten Hofburg auch Schauspielerin Kristina Sprenger. Sie trage viel lieber ein Dirndl als ein Abendkleid, irgendwie sei es "unkomplizierter". Albert Fortell, der mit seiner Frau Barbara Wussow und dem 18-jährigen Sohn zum Ball kam, pflichtete dem bei: "Es ist lässiger, man kommt schneller ins Reden." Auf die Jagd gehen weder Sprenger noch Fortell, der Bezug zur Natur sei ihnen allerdings sehr wichtig.

Zum ersten Mal seit zehn Jahren am Jägerball war am Montag Sängerin und Schauspielerin Marika Lichter. "Früher waren wir ganz oft hier", sagte sie im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Da gab es noch nicht so viele Bälle und der Jägerball war damals sehr hip."

Weniger "hip" fanden die etwa 40 Demonstranten vor der Hofburg die Veranstaltung. Mit Slogans wie "Tiere sind keine Schießbudenfiguren" oder "Jagd ist Mord - Schießt euch in euren eigenen Arsch!" machten die Tierschützer gegen Gatterjagd und Co. mobil. Opfer ihrer Sprechchöre war unter anderem Alfons Mensdorff-Pouilly, der sich davon nicht aus der Ruhe bringen ließ. "In der Republik Österreich bin ich an allem Schuld", meinte er aus seiner Loge heraus. Aber die Demonstranten "lassen mich kalt, das ist, wie wenn in China ein Radl umfällt."

(APA)

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