Für das österreichische Industrieflaggschiff ist Nordamerika der größte Wachstumsmarkt. Die von US-Präsident Trump geplanten Strafzölle hätten gravierende Auswirkungen auf den Konzern.
Wien. Voestalpine-Chef Wolfgang Eder ging es nicht anders als den meisten Wirtschaftsbossen. „Ich habe geglaubt, dass Trump nach seiner Inauguration staatsmännischer wird“, sagt Eder am Dienstagabend in kleinem Kreis. „Doch jetzt scheint das Staatsmännische etwas später zu kommen“, fügt er mit ironischem Unterton hinzu. Fest steht: Donald Trump ist gerade 13 Tage im Amt, und in der Voest wurde bereits eine „Task Force USA“ eingerichtet. In Linz werden Szenarien durchgerechnet. „Wir können die Entwicklung nicht abschätzen“, sagt Eder.
Eder geht es damit nicht anders als Siemens-Chef Joe Kaeser, der sich vor der gestrigen Hauptversammlung „besorgt“ über die Entwicklung in den USA gezeigt hat. Immerhin setzt der deutsche Technologieriese 20?Mrd. Euro in den USA um und beschäftigt dort 50.000 Leute. Auch bei Siemens zerbricht man sich über mögliche Auswirkungen der Trump-Politik den Kopf. Noch setzt Kaeser auf Besonnenheit, fügte aber hinzu: „Man sollte Besonnenheit nicht mit Unterwürfigkeitsgesten verwechseln.“