In dem nordafrikanischen Land Libyen herrscht Chaos. Deutsche Diplomaten berichten von schweren Verbrechen an Migranten, die auf dem Weg nach Europa sind.
Kairo/Tripolis. Der libysche Staat existiert praktisch nicht mehr. Stattdessen haben in dem nordafrikanischen Land Hunderte Milizen und Warlords das Sagen. Der Radius der international anerkannten Nationalen Einheitsregierung reicht kaum über die Stadtgrenzen von Tripolis hinaus. Kein Wunder, dass die Post-Gaddafi-Nation inzwischen zum größten Transitland für Migranten aus Afrika geworden ist. Mehr als eine halbe Million Menschen nahmen in den letzten drei Jahren die zentrale Mittelmeerroute nach Italien, 90 Prozent von ihnen kamen über Libyen.