Vor einem Jahr wurde die Balkan-Route geschlossen. Der Hauptstrom hat sich nach Süditalien verlagert. Jene, die auf der alten Route festsitzen, werden zu willigen Opfern von Schleppern.
Wien/Valletta. „Uns ist es gelungen, die Westbalkan-Route dicht zu machen“, verkündete vor einem Jahr die damalige Innenministerin, Johanna Mikl-Leitner. Sie war davon überzeugt, dass auch Deutschland von der „Schließung“ profitieren werde. Heute steht fest, dass der Flüchtlingsstrom aus der Türkei über Griechenland, die frühere jugoslawische Republik Mazedonien, Serbien und Ungarn tatsächlich eingedämmt wurde, sich die Zahl der Ankommenden in Österreich und Deutschland deutlich reduziert hat. Berlin behauptet, dass dafür der Flüchtlingsdeal mit der Türkei verantwortlich ist, Wien sieht hingegen die Zusammenarbeit mit den Balkanländern als Hauptgrund.
