Weiteres Ungemach für den Präsidentschaftskandidaten der französischen Konservativen. Nach Vorwürfen der Scheinbeschäftigung um 680.000 Euro wird nun über großzügige Abfindungen für seine Frau berichtet.
Die Frau des französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon soll noch mehr Geld aus der Parlamentskasse erhalten haben als bisher bekannt. Die Satire-und Investigativzeitung "Le Canard Enchaine" berichtet vorab aus ihrer Mittwochsausgabe, Penelope Fillon habe Abfindungen in Höhe von insgesamt 45.000 Euro kassiert.
Nach dem Bericht erhielt Fillons Frau in den gut 15 Jahren ihrer Beschäftigung als parlamentarische Angestellte ihres Mannes zwei Mal Abfindungen: Im August 2002 und erneut im November 2013, als Verträge endeten. Das erste Mal habe sich die Prämie auf 16.000 Euro belaufen, das zweite Mal auf 29.000 Euro.
Im Jahr 2002 sei die Abfindung deutlich höher gewesen als von der Nationalversammlung vorgesehen, heißt es im "Canard Enchaine". Zudem habe sie einen Monat vor Ende des Vertrags bei ihrem Mann bereits eine Anschlussbeschäftigung bei seinem Nachfolger Marc Joulaud gehabt.
Hat sie für ihr Geld gearbeitet?
Als parlamentarische Assistentin kassierte Penelope Fillon nach Angaben ihres Mannes insgesamt gut 680.000 Euro. Die Zeitung betont, die Ermittler hätten weiter keine Hinweise, dass sie dafür wirklich gearbeitet habe.
Der Anwalt des konservativen Politikers nannte die vorläufigen Ermittlungen wegen Scheinbeschäftigung dagegen "nichtig". Die Finanzstaatsanwaltschaft sei in der Sache überhaupt nicht zuständig, erklärte Antonin Levy.
Knapp zwei Drittel der französischen Wähler wünschen sich mittlerweile einer Umfrage zufolge einen anderen konservativen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl Fillon. 65 Prozent der Befragten plädierten in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Harris Interactive dafür, dass die Konservativen einen anderen Kandidaten nominieren.
Im konservativen Lager selbst stünden allerdings 59 Prozent der Befragten weiter hinter dem Politiker. Die Umfrage sei nach Fillons Entschuldigung am Montag entstanden in der Fillon zwar Fehler eingestand, jedoch keine konkrete Schuld bei sich ortet.
(APA/AFP)