In Klagenfurt fiel der Startschuss für die Bundesländertour des SPÖ-Parlamentsklubs. Kanzler Kern warb dabei für Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Innovation.
Der SPÖ-Parlamentsklub startet eine Tour durch die Bundesländer - der Startschuss dazu fiel Dienstagabend im südlichsten Bundesland: "Von der Kreidezeit zum Tablet" lautete der Titel, der dem Abend in Klagenfurt vorangestellt wurde. In seinem Redebeitrag verwies SPÖ-Chef und Bundeskanzler Christian Kern dabei immer wieder auf den "Plan A" der SPÖ und das neue Arbeitsübereinkommen der Bundesregierung. "Eine der großen Herausforderungen ist es, in Bildung und Innovation zu investieren", sagte Kern. Es gehe nicht darum, eine Maßnahme an die andere zu reihen, sondern ein gemeinsames Bild zu schaffen, das in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden soll.
Vor allem in Sachen Digitalisierung würden Entwicklungen mit Wucht über die Menschen hineinbrechen. "Viele Dinge entwickeln sich, aber sie müssen gestaltet werden. Wenn wir das den Märkten überlassen, dann wird das negative Auswirkungen haben", meinte Kern. Wenn man den Gestaltungsauftrag nicht annehme, dann würden das andere tun. In diesem Zusammenhang verfolge Kern ein Ziel: "Wir müssen Menschen, die das Land gestalten wollen, sagen können, dass Österreich der beste Ort ist, Zukunft zu gestalten."

Im Bildungsbereich schwebt Kern vor, so früh wie möglich mit Maßnahmen anzusetzen: "Je früher man beginnt, umso bessere Lernergebnisse haben Kinder." Ein entscheidender Beitrag sei es, Frauen zu ermöglichen, am Erwerbsleben teilnehmen zu können. Aufgabe der Sozialpolitik sei es auch, über die Unterrichtsstunden hinaus für die Menschen da zu sein: "Nicht jeder kann sich eine Nachmittagsbetreuung und Nachhilfestunden leisten." Die Initiative für die Ausstattung von Schülern mit Gratis-Tablets und -Laptops verglich Kern mit den Gratis-Schulbüchern, die von Bruno Kreisky eingeführt wurden: "Das ist nicht als Geschenk zu verstehen. Wir müssen die Art und Weise, wie unterrichtet wird, nachhaltig anpassen."
"Alle großen Fragen können nur europäisch beantwortet werden"
Der Abend wurde mit einer Podiumsdiskussion beendet, bei der sich Kern auch klar zu Europa bekannte: "Alle großen Fragen können nur europäisch beantwortet werden." In Österreich seien die Schlüsselfragen der kommenden Jahre, wie Einkommen und Arbeit zu verteilen sind, sagte Kern, der sichtlich bemüht war, gute Stimmung zu verbreiten: "Wenn wir gemeinsam an dieses Land glauben und Entwicklungen gestalten, dann können wir Österreich zu einem der lebenswertesten Plätze auf der ganzen Welt machen."
Unter dem Motto "Arbeiten für Österreich" sollen demnächst auch in Tirol, Wien und der Steiermark verschiedene politische Themen diskutiert werden.
(APA)