Seit Trumps Einreisebann werden weniger US-Reisen gebucht

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Fast überall sind die Buchungen deutlich zurückgegangen, zeigt eine Analyse. Es gibt allerdings eine Ausnahme.

Seit dem von US-Präsident Donald Trump verordneten Einreisebann sind die Reisebuchungen in die USA laut einem Branchenbericht deutlich zurückgegangen. Die Buchungen brachen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent ein, berechnete das auf die Analyse von Buchungsdaten spezialisierte Unternehmen ForwardKeys. Bereits vor der Unterzeichnung des Erlasses Ende Jänner habe sich für die folgenden drei Monate eine "negative Tendenz" bei Buchungen von US-Reisen abgezeichnet, Trumps Dekret betone diesen Trend zusätzlich. Anders sah das die Buchungsplattform "Opodo" noch Mitte Jänner.

Trump hatte am 27. Jänner verfügt, dass zum Schutz vor Terrorrisiken die Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern sowie sämtliche Flüchtlinge vorübergehend nicht in die Vereinigten Staaten einreisen dürfen. Seither sorgte der Erlass für Chaos bei den Einwanderungsbehörden und an den Flughäfen, wütende Demonstrationen sowie heftigen politischen und juristischen Streit. Das Dekret ist derzeit nach einem Richterspruch landesweit außer Kraft gesetzt. Die Buchungen aus den von dem Bann vor allem betroffenen sieben Ländern Iran, Irak, Jemen, Syrien, Libyen, Somalia und Sudan gingen laut ForwardKeys erwartungsgemäß am stärksten zurück. Zwischen dem 28. Januar und dem 4. Februar beobachtete das Unternehmen einen Rückgang um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem Minus von 37,5 Prozent seien die Buchungen im Nahen und Mittleren Osten insgesamt stark rückläufig, allerdings seien sie schon im vergangenen Jahr in diesem Zeitraum vergleichsweise sehr niedrig gewesen.

Ausnahme Osteuropa

Weltweit seien die Buchungen um insgesamt 6,5 Prozent zurückgegangen. Daten aus China und Hongkong seien wegen der traditionell mit einer verstärkten inländischen Reisetätigkeit verbundenen Feiern zum Chinesischen Neujahr nicht eingerechnet worden. In der restlichen Asien-Pazifikregion wurden demnach 14 Prozent weniger US-Reisen gebucht. Die Buchungen in Osteuropa seien dagegen um 15,8 Prozent gestiegen.

Aus den Daten ergebe sich die "zwingende Schlussfolgerung", dass Trumps Einreisebann "einen unmittelbaren deutlichen Rückgang bei Reisebuchungen in die USA und unmittelbare Auswirkungen auf künftige Reisen verursacht" habe, erklärte der Chef von ForwardKeys, Olivier Jager, in dem Bericht. Das seien insgesamt "keine guten Nachrichten" für die US-Wirtschaft. Zwar handle es sich nur um eine Momentaufnahme, sie zeige aber einen längerfristigen Trend auf.

(APA/AFP)

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