80 Fälle von FSME

Zecke
Zecke(c) imago/blickwinkel
  • Drucken

2016 gab es 16 Fälle mehr als 2015. Auch tiefe Temperaturen schaden den Parasiten nicht.

Wien. Im Vorjahr wurden in Österreich 80 FSME-Erkrankungen registriert. Das waren um 16 Fälle mehr als im Jahr 2015. „Die Mehrzahl betrifft Menschen ab 40 Jahren, da die Auffrischungsintervalle häufig nicht eingehalten werden oder auf die Impfung ganz vergessen wird“, sagte Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health an der Med-Uni Wien in einer Aussendung des Pharmakonzerns Pfizer.

Die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann nicht geheilt werden und schwere neurologische Schäden zur Folge haben. Schutz bietet die im österreichischen Impfplan empfohlene FSME-Impfung, betonte Pfizer. Für die heurige Zeckensaison gebe es auch durch die tiefen Temperaturen seit Jahresbeginn keine Entwarnung. Die Tiere seien mittlerweile fast das ganze Jahr über aktiv.

„Laub und Schnee isolieren die Kälte, wodurch Zecken gut gegen tiefe Temperaturen geschützt sind. Je dicker die Schneedecke, desto besser der Schutz“, sagt Georg Duscher, stellvertretender Leiter des Institutes für Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Schmilzt der Schnee und gibt es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mehr als fünf bis sieben Grad, werden die Parasiten aktiv. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schule

Schulärzte impfen nicht: Stadtschulrat sucht Lösung

Seit im Herbst festgestellt wurde, dass Schulärzte bei Impfschäden haften, verweigern manche die Impfung. Eltern fürchten, dass die Durchimpfungsrate sinkt.
Kommentare

Impfpflicht? Muss das sein?

Es könnte so einfach sein. Die Masern wären ausgerottet, würden sich mehr als 95 Prozent der Bevölkerung dagegen impfen lassen. Stattdessen gab es in Österreich allein seit Jahresbeginn mindestens 32 Erkrankungen – Kleinkinder ebenso wie Erwachsene.
Österreich

Influenza: Das Ende einer Welle als Vorlaufzeit zur nächsten

Eine Wiener Expertin fordert, dass möglichst alle Kinder geimpft werden sollten. Zusätzlich alle Betreuungspersonen und alle Menschen mit Risiko.
Grippeimpfung
Österreich

Influenza: Die Impfrate ist niedrig

In der Saison 2016/17 ließen sich nur 5,35 Prozent immunisieren – der zweitniedrigste Wert.
Österreich

Experten fordern Diskussion über Impfpflicht

Der Nachweis eines kompletten Impfschutzes vor Eintritt in den Kindergarten oder in die Schule wäre laut Experten sinnvoll. In Ländern wie den USA oder Italien habe man gute Erfahrungen mit einer Impfpflicht gemacht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.