Wilders will den Islam aus Holland jagen

The Netherlands the Hague 31 January 2017 Dutch policitian Geert Wilders of PVV in the House of P
The Netherlands the Hague 31 January 2017 Dutch policitian Geert Wilders of PVV in the House of P(c) imago/Hollandse Hoogte (imago stock&people)
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Populist fordert Verbot des Koran und Schließung der Moscheen in seinem Land.

Den Haag. Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders (53) will sich nach einem möglichen Wahlsieg seiner Partei bei der Parlamentswahl im März für ein weitgehendes Verbot des Islam in den Niederlanden stark machen: „Die islamische Ideologie ist womöglich noch gefährlicher als der Nationalsozialismus“, sagte er am Sonntag im niederländischen Fernsehen. Er forderte auch erneut ein Verbot des Koran und die Schließung der Moscheen.

Sieg bei Wahl möglich

Es war das erste große TV-Interview Wilders' vor der Parlamentswahl am 15. März. Laut Umfragen könnte seine Partei für die Freiheit (PVV) mit rund 20 Prozent stärkste Kraft werden. Die meisten Parteien lehnen eine Zusammenarbeit in einer Koalition mit ihm ab.

Dennoch fordert Wilders im Falle eines Siegs die Beteiligung an einer Regierung: „Wenn die Wähler die PVV so groß machen, wie einige Umfragen vorhersagen, dann kommt man nicht um uns herum.“ Momentan ist die PVV mit zwölf Abgeordneten (sie erhielt zehn Prozent bei der Wahl 2012) im Parlament vertreten.

„Unser Land zurückerobern“

Der für seine wilde weißblonde Mähne bekannte Wilders skizzierte angebliche Gefahren für sein Land durch Islamisierung und Massenimmigration: „Unser Land ist gekapert und wir müssen es zurückerobern.“ Den Koran verglich er mit Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“und Moscheen mit „Nazi-Tempeln“, wo täglich zu Hass und Gewalt aufgerufen werde. „Wir tun unserem Rechtsstaat einen Gefallen, wenn wir das nicht mehr zulassen.“

Etwa sechs Prozent der rund 17 Millionen Einwohner der Niederlande sind Muslime, Tendenz steigend. Nach britischem Vorbild strebt auch Wilders den Austritt der Niederlande aus der EU an. Er fordert auch eine Wiedereinführung der Grenzkontrollen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2017)

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