Jeder vierte Professor ist Deutscher

(c) Clemens Fabry
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Fast drei Viertel aller internationalen Professoren in Österreich kommen aus Deutschland. Besonders viele gibt es an der Universität Klagenfurt. Dort sind es mehr als 40 Prozent.

Wien. Internationalisierung bei den Universitätsmitarbeitern sei in sehr vielen Fällen „Germanisierung“, stellten Forscher der Universitätenkonferenz (Uniko) unlängst fest („Die Presse“ berichtete). Demnach stammen elf Prozent aller wissenschaftlich-künstlerischen Mitarbeiter an den Universitäten aus Deutschland – betrachtet man nur die Uni-Professoren, ist der Anteil allerdings noch um einiges höher.

27,4 Prozent der Professoren kommen laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftsressorts für die „Presse“ aus Deutschland. Sie machen damit fast drei Viertel aller internationalen Professoren in den heimischen Unis aus.

An mehreren Universitäten sind rund ein Drittel aller Professoren Deutsche – an der Uni Klagenfurt sind es sogar mehr als 40 Prozent. Es folgen die Uni Wien, wo im Wintersemester 2015 von 416 Professoren 166 aus Deutschland kamen (39,9 Prozent) und die Veterinärmedizinische Universität (38,9 Prozent). Die drei Universitäten sind generell die internationalsten: Insgesamt kommen dort jeweils mehr als die Hälfte der Professoren aus dem Ausland.

Die wenigsten deutschen Professoren gibt es an der Musik-Uni Wien, der Medizin-Uni Wien und der Montanuniversität Leoben. Diese drei Unis sind mit bis zu 84 Prozent österreichischen Professoren auch die am wenigsten internationalen. Die meisten ausländischen Professoren, die nicht aus Deutschland kommen, arbeiten an der Uni für angewandte Kunst in Wien (30,6 Prozent). Es folgen zwei weitere Kunstuniversitäten: die Kunst-Uni Graz und die Bildende.

Mehr Deutsche als Österreicher

Neu berufen wurden zuletzt gut zur Hälfte Professoren von ausländischen Unis, davon wiederum rund die Hälfte von deutschen Unis (die Staatsangehörigkeit wird nicht ausgewiesen). Im Jahr 2013 war das Verhältnis extremer: Damals war die Zahl der Professoren, die aus dem Nachbarland kamen (78) höher als die der inländischen Berufungen (67) und machte fast 40 Prozent aller Neuberufungen aus. Allerdings war das auch ein besonders internationales Jahr: Zwei Drittel aller neuen Professoren kamen damals aus dem Ausland.

AUF EINEN BLICK

Die Zahl der Deutschen an Österreichs Unis ist hoch – nicht nur unter den Studenten, sondern auch unter den Professoren. 27,4 Prozent der Professoren kommen laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftsressorts für die „Presse“ aus Deutschland. Den höchsten Deutschen-Anteil unter Professoren gibt es an der Uni Klagenfurt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2017)

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