Das Malheur

Schon gehört? Schon gesehen?

Die Presse
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Eine zeitlose Balltradition: Das Spiel zwischen jenen, die für Aufsehen sorgen und jenen, die ihnen dabei zusehen.

Dass Richard Lugner 2011 die damals 18-jährige Mätresse Ruby Rubacuori zum Tanz bestellte - eine wichtige Zeugin im schwebenden Bunga-Bunga-Verfahren Berlusconis -, behandelte die damalige Ballchefin Desiree Treichl-Stürgkh kurzum "als die größte Peinlichkeit" überhaupt. Sie wollte ihm die Loge entziehen. Ganz so beständig waren die Gewitterwolken dann doch nicht. Schließlich gibt es für Prostituierte in der Opernwelt häufig Applaus: von Verdis "La Traviata" bis zu Bergs "Lulu", von Puccinis "Manon Lescaut" bis zu Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" wird das leichte Mädchen zur Heldin erklärt. Der Opernball tut sich mit der Lust aber gern schwer. Der sprichwörtliche Höhepunkt war sicherlich im Jahr 1996, als die US-Sängerin Grace Jones in ihrer Loge mit einem Begleiter der Fleischeslust frönte.

Lustig hatte es 1982 auch Richard Burton, der wäre um ein Haar wirklich tief gefallen, über die Brüstung, weniger im Liebes-, als im Alkoholrausch. Hannes Androsch leistete sich wiederum einen hochgeschlossenen Mode-Fauxpas. Während manche Dame zu wenig Stoff trug, besuchte der frühere Finanzminister das Fest im Rollkragenpullover. Modisch unübertroffen, aber gesellschaftlich überfordert war Dita Von Teese. Nachdem sie 2008 von Kamerateams bedrängt wurde, sperrte sie sich auf der Damen-Toilette ein und weigerte sich herauszukommen, bevor ihr Polizeischutz zugebilligt wurde.

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