UPC-Chef Tveter glaubt weiter an lineares Fernsehen

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Mit cloudbasiertem Fernsehen, das dem Zuschauer ermöglicht eine Woche im Programm zurückzuspulen, will UPC sich von der Streaming-Konkurrenz abheben.

Nach A1 (Telekom Austria) und "Drei" (Hutchison) startet nun auch der Kabelnetzbetreiber UPC mit zeitversetztem cloudbasiertem Fernsehen. Die Funktion "Replay TV", die UPC schon in anderen Ländern anbietet, ermöglicht es, im gesamten TV-Programm eine Woche zurückzuspulen. Aus Urheberrechtssicht ist die Funktionalität rechtliches Neuland und stößt bei den Fernsehsendern auf wenig Gegenliebe.

UPC plant den Start im Laufe des heurigen Jahres. Im ersten Schritt soll Replay TV noch im Frühjahr über Horizon Go verfügbar sein, später auch über die Horizon-Box. Die Nutzer würden diese Funktion wollen, argumentierte UPC-Chef Eric Tveter im APA-Interview in Bezug auf den Graubereich im Urheberrecht. Man sei aber in engem Kontakt mit den TV-Stationen. UPC bietet Replay TV in der Schweiz, in den Niederlanden, Irland, Belgien, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Rumänien an.

Stabile Zahlen trotz Netflix und Co.

In Österreich hat UPC 2016 den Umsatz um 2,5 Prozent auf 85,7 Millionen Euro gesteigert. Auch bei den Kundenzahlen stand ein Plus, nur im TV-Segment gab es einen leichten Rückgang. Streaming-Angebote hätten zwar einen Einfluss auf das Geschäft, klassisches, lineares Fernsehen sei aber nach wie vor sehr wichtig und werde auch nicht so schnell verschwinden, sagte Tveter.

UPC zählte per Jahresende 1,44 Millionen Abonnenten. Im Geschäftskundenbereich gab es einen Anstieg um 13 Prozent. Die Konkurrenz durch mobiles Breitbandinternet (LTE) sieht Tveter gelassen, die Geschwindigkeiten übers Kabelnetz seien höher und UPC weiter "Speedleader".

Den Geschwindigkeitsproblemen in Stoßzeiten in einzelnen Gebieten will UPC 2017 mit einem Ausbau der Knotenpunkte begegnen. Die Zahl der sogenannten "Node Splits" will der Netzbetreiber um 15 Prozent erhöhen. Das Datenvolumen sei 2016 um 50 Prozent gestiegen.

UPC beschäftigte im Vorjahr 1.070 Mitarbeiter in Österreich, 2015 waren es 1.111. Der Rückgang sei primär auf natürliche Abgänge zurückzuführen.

(APA)

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