"Dann wäre Feuer am Dach“

Employees work at the Amazon distribution center in Saran, near Orleans
Employees work at the Amazon distribution center in Saran, near Orleans(c) REUTERS (� Philippe Wojazer / Reuters)
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In Österreich wurden 2016 um 40 Prozent mehr Pakete geliefert. Dennoch behauptet die Wirtschaftskammer, dass die Umsätze im Online-Handel nur um vier Prozent zunehmen.

Wien. Was passiert da gerade im österreichischen Handel? Während die Wirtschaftskammer stets beteuert, dass der Onlinehandel die etablierten Geschäfte kaum tangiert, spricht eine aktuelle Studie von dramatischen Veränderungen. Handelsexperte Andreas Kreutzer nennt es einen „Dammbruch“. Die Lieferungen von Paketen von Unternehmen wie Amazon, Zalando und Co. sind 2016 explodiert, sagt der Geschäftsführer von Kreutzer, Fischer & Partner. Paketlieferungen haben um 40,4 Prozent zugenommen. Ein derart dramatischer Wandel müsste sich auch in den Umsatzzahlen des österreichischen Handels widerspiegeln. Tut es aber nicht.

Nach Angaben der Sektion Handel der Wirtschaftskammer ist der Onlinehandel im Vorjahr nominal nur um vier Prozent gewachsen. Insgesamt wurden mit Internetkäufen 6,4 Milliarden Euro umgesetzt, hieß es. Und laut den Berechnungen der Wirtschaftkammer sollen die großen Zuwächse im Onlinehandel ohnehin bald vorbei sein. Amazon und Co. zeigen eine „abflachende Wachstumsdynamik“, heißt es.
Die Zahlen des heimischen Paketmarktes ergeben ein komplett anderes Bild. 2016 legte die Anzahl der transportierten Pakete um 15,6 Prozent auf 181,9 Millionen Stück zu. Hinter dem massiven Anstieg des Paketvolumens stand ein Haupttreiber: Der Versand zwischen den Unternehmen und den Konsumenten. 83 Millionen Pakete gingen von Online-Anbietern wie Amazon an Konsumenten - und teilweise retour. Zum Vergleich: 2015 waren es 59,1 Millionen.

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