Die Drogerie hat in Österreich eine Mitarbeiterin gekündigt, die offenbar einen Betriebsrat gründen wollte. Nun nimmt der Chef erstmals zu den Vorwürfen der Gewerkschaft Stellung.
In einem Schreiben an Müller-Kunden hat der Chef der deutschen Drogeriekette erstmals persönlich Stellung zu dem Vorwurf der Gewerkschaft genommen, in Österreich eine Mitarbeiterin gekündigt zu haben, weil sie einen Betriebsrat gründen wollte. Man habe "mit Bedauern" die "breit gestreuten Negativnachrichten" aus den Medien und die hieraus resultierenden Reaktionen vernommen.
"Die Mitarbeiterin, die gekündigt wurde, hatte einen Arbeitsvertrag als geringfügig Beschäftigte mit wenigen Wochenstunden. Wir können Ihnen versichern, dass diese Trennung leistungs- und unternehmensbedingt erfolgt ist und richtig war", heißt es in dem Brief, der der APA vorliegt. Bekommen haben ihn unter anderem Kunden, die sich bei Müller beschwerten. Datiert ist das Schreiben mit 15. Februar, unterschrieben von Erwin Müller persönlich.
In dem Brief wird unter zehn Punkten aufgezählt, welche Leistungen Müller-Beschäftigte erhalten. Da heißt es beispielsweise unter den Punkten 1 bis 3: "Wir entlohnen unsere Mitarbeiter deutlich über den kollektivvertraglichen Mindestentgelten. Unsere Gehälter werden immer pünktlich überwiesen. Müller-Mitarbeiter erhalten beim Einkauf in den Filialen bis zu 20 % Personalrabatt." Zudem würde ein Zuschuss zur Berufskleidung geleistet, Fort- und Weiterbildungskosten übernommen und Jubilare gefeiert, wo Beschäftigte je nach Firmenzugehörigkeit Geschenke bekämen.
Auch etwas kuriose Leistungen gibt der Müller-Chef preis - wie, dass alle Müller-Mitarbeiter "eine reich gefüllte Nikolaustüte" bekämen oder ein "kleines Präsent zu Valentin". Unter Punkt 10 weist Müller darauf hin, dass über die "Roten Kuverts" jeder Mitarbeiter eine direkte Kommunikationsmöglichkeit zum Firmengründer und -inhaber habe.
(APA)