Flughafengegner: "Wir waren einfach besser"

„Vielleicht haben wir doch etwas bewegen können“, sagt Jutta Leth. Sie kämpft für den Klimaschutz und gegen die dritte Piste auf dem Flughafen Wien.
„Vielleicht haben wir doch etwas bewegen können“, sagt Jutta Leth. Sie kämpft für den Klimaschutz und gegen die dritte Piste auf dem Flughafen Wien.(c) REUTERS (Dominic Ebenbichler)
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„Ohne Lobby, ohne Geld, ohne politischen Einfluss“ haben sie den Bau der dritten Piste des Flughafens Wien vorerst verhindert. Was treibt Menschen wie Jutta Leth und Adolf Hrncir an?

Adolf Hrncir denkt weniger an das ausgegebene Geld und die Demütigungen. „Es hat vor allem viele Abende gekostet“, sagt der 49-jährige Wiener. Abende, die er mit Frau und Tochter hätte verbringen können. Stattdessen wälzte der Betriebswirt Aktenordner, grübelte über Bescheide oder verfasste komplexe Stellungnahmen. Adolf Hrncir ist Obmann der mehr als hundert Mitglieder zählenden Antifluglärmgemeinschaft. Seit zwölf Jahren kämpft er gegen den Bau der dritten Piste des Flughafens Wien. Jetzt hofft er, „dass sich alles bezahlt gemacht hat“.

Der Bau wurde vom Bundesverwaltungsgericht untersagt. Am 9. Februar wurde das Urteil bekannt gegeben. In dem Erkenntnis stellten die Richter die Interessen des Klimaschutzes und den Bodenverbrauch über standort- und arbeitsmarktpolitische Aspekte. Doch in dieser Geschichte geht es nicht darum, dass das Gericht den Argumenten der Flughafengegner gefolgt ist, wie Adolf Hrncir meint. Es geht nicht um Für und Wider eines aufsehenderregenden Urteils.

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