Alles Oper
Der Ball in Bildern
Maria Großbauers erstes Fest stand nicht wie geplant im Zeichen der Musik. Der 61. Opernball nahm Abschied von der verstorbenen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.

"Mein Herz war die Pummerin", schilderte Maria Großbauer ihren Puls in den letzten Stunden vor dem 61. Wiener Opernball. Es sollte ihr großer Abend werden: Großbauer debütierte an diesem letzten Donnerstag im Fasching als neue Organisatorin.
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Die 36-Jährige musste das Fest auch nicht allein bestreiten. Staatsoperndirektor Dominique Meyer stand seiner neuen, 36-jährigen Tanzpartnerin - der jüngsten in der Geschichte der "Ballmütter" - gewohnt charmant zur Seite.
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Überschattet wurde der diesjährige Opernball dann von einem frühen Abschied. SPÖ-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser erlag am Donnerstag im Alter von 53 Jahren ihrem Krebsleiden. Bis vor einer Woche führte sie noch die Geschäfte im Bundesministerium.
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Die Fanfaren wurden abgesagt, die Trauer stand Bundespräsident Alexander van der Bellen ins Gesicht geschrieben: "Meine Gedanken sind bei Sabine Oberhauser", erklärte er - in der ORF-Liveübertragung - den Grund dafür, dass er nur kurz zur Eröffnung in die Staatsoper kam. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte Oberhauser bei Van der Bellens Angelobung vor rund einem Monat.
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Kaum seine Tränen zurückhalten konnte Kanzler Christian Kern - der die Ballgäste zur Trauerminute für die verstorbene "Kollegin und Freundin" einlud. Oberhauser sei ein "großartiger Mensch voller Lebenslust und Lebensfreude" gewesen, die es sicherlich "schätzen würde, wenn Sie sich heute amüsieren", bat er um "Gedenken an eine große Frau". Der Opernball sei "ein Fest der Freude" und "der Ball der Republik Österreicher", aber "manchmal holt einen das Leben auf den Boden der Realität zurück", sagte Kern.
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Die Mitglieder der Bundesregierung nahmen an der Eröffnung teil. Sämtliche SPÖ-Politiker kündigten an, gleich nach der Eröffnung den Ball aber wieder zu verlassen. Nicht lange bleiben wollten auch die Mitglieder der ÖVP, sie hatten teilweise aber Staatsgäste geladen.
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Der Opernball selbst erlebte an anderer Stelle die Wiedergeburt einer verloren geglaubten Tradition: Das Fest wurde heuer das erste Mal seit Jahren wieder von einer Gegendemo begleitet, sie blieb der Oper aber wie geplant fern.
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Der Protest fand unter dem Motto "Eat the rich! Kaviar für euch, Krise für uns" statt. Aufgerufen hatte dazu die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) und der Kommunistische Studentenverband (KSV). Das kapitalistische System habe eine Welt geschaffen, in der die acht reichsten soviel besitzen wie die ärmsten 50 Prozent, hieß es bei der Auftaktkundgebung.
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Richard Lugner, Baumeister a.D. und Opernballstammgast, und seine diesjährige, 71-jährige Begleitung aus Hollywood, Goldie Hawn, erlebten den Protest wohl eher nur am Rande mit.
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"Wie eine Prinzessin fühle ich mich nicht, vielleicht wie eine Grande Dame" sagte sie beim Fotoshooting vor dem Fest im Grand Hotel in Wien.
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Eine knappe Stunde vor Beginn des Einlasses war vor dem Opernhaus am Ring noch wenig los - hinter den Kulissen dafür umso mehr. Seit Mitte Jänner proben 144 Paare aus dem Jungdamen- und Jungherren-Komitee für ihre Einführung in die Gesellschaft.
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16 Paare spitzten als zweite Besetzung auf unvorhersehbare Ohnmachtsanfälle, Frackrisse und Tiaraverluste.
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2017 kamen die Debütanten aus neun verschiedenen Ländern. Ihr Bewegungsbereich betrug am Parkett 50 Meter vom Stehplatz bis zur Komiteestiege.
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Der Blick durfte heuer auf "Le beau Danube bleu" hängen bleiben, Karl Lagerfelds Krönchen. Mit seinem Design huldigt der Modemacher dem Walzer. Johann Strauß Sohns berühmteste Komposition feiert dieses Jahr im Februar seinen 150. Geburtstag. Lagerfeld selbst blieb offenbar bei der Modewoche in Mailand.
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Startenor Jonas Kaufmann war kurz vor seinem Auftritt durchaus aufgeregt: "Ich bin ein echter Debütant. Natürlich bin ich nervös", sagte er vor dem Eingang zum Opernhaus. Seine Begleitung war die Opernregisseurin Christiane Lutz.
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Heuer waren sie nicht beruflich hier: Anna Netrebko und Ehemann Yusif Eyvazov. Streng beobachtete sie später von der ersten Parkettreihe aus die Arbeit ihres Kollegen Kaufmann.
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Die international erfolgreiche steirische Modemacherin Lena Hoschek verriet am Roten Teppich, dass sie heuer zu zweit am Ball wäre. Wie lange sie bleiben kann, wird das "Butzi" entscheiden.
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Maler Gottfried Helnwein am Red Carpet in gewohnt schwarzer Manier.
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Für Harald Serafin war es der sage und schreibe 35. Opernball, an seiner Stimmung sollte es nicht scheitern: "Wenn man so alt ist wie ich, ein Methusalem, freut man sich über jeden, der noch lebt".
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Durch die Menge schlängelte sich gegen Ende auch Goldie Hawn.
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Für die Eröffnung kam dann die dicke Brille ins Spiel.
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Noch-Landeshauptmann Erwin Pröll mit seiner Ehefrau Elisabeth auf der Feststiege. Das Gros seiner Kollegen vermied an diesem traurigen Faschingsabend allerdings den Gang über den Roten Teppich.
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Für Minister Reinhold Lopatka und seine Ehefrau Franziska war es ein stolzer Abend, Sohn Lukas debütierte.
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Bunte Gäste aus Deutschland: Die Dschungelcamper Gina-Lisa Lohfink und Florian Wess freuten sich im Vorfeld des 61. Wiener Opernballs vor allem auf kulinarische Genüsse.
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Mit dabei war auch deren Manager Helmut Werner sowie Cathy Lugner, die Ex-Frau von Richard Lugner. Auf die Frage, ob Cathy Lugner auf ihren Ex-Mann treffen will, meinte sie: "Warum sollte ich?" Der Kuchen sei gegessen, "deshalb will ich einfach damit abschließen".
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Die künstlerische Eröffnung des Balls startete dann in gedämpfter Stimmung mit der obligaten Fanfare von Karl Rosner, gefolgt mit der Bundes- und Europahymne.
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Das Jungdamen und Jungherren-Komitee - darunter "Miss Austria" Dragana Stankovic und "Mister Austria" Philipp Rafetseder - zog zur "Polonaise" aus der Oper "Eugen Onegin" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski ein.
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Dann stand ein erster künstlerischer Höhepunkt auf dem Programm. Das Ballett der Wiener Staatsoper zeigte den von Lukas Gaudernak choreografierten Walzer "Künstlerleben".
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Die Kostüme für die Compagnie sowie der Ballettakademie waren übrigens beim 61. Opernball erstmals eine eigene Kreationen aus einem Guss - und zwar von Christof Cremer. Zuvor bediente man sich am reichhaltigen Fundus.
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Zum ersten Mal dirigierte mit der Italienerin Speranza Scappucci eine Frau das Wiener Staatsopernorchester.
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Nach der weltberühmten Ouvertüre zu "Carmen" von Georges Bizet kam das absolute Highlight des Abends. Der stimmgewaltige Startenor Jonas Kaufmann schmetterte "La fleur que tu m' avais jetee" aus "Carmen" sowie "Dein ist mein ganzes Herz" aus "Das Land des Lächelns" von Franz Lehar durch den Ballsaal.
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Scappucci und Kaufmann ernteten tosenden Applaus.
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Die 144 Debütanten hatten heuer unter der Leitung von Ballprofi Roman Svabek die "sehr liebliche und beschwingte" Polka "Künstler-Gruss" von Josef Strauß einstudiert. Dabei bildeten die Debütanten kleine Rosen-Formierungen.
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Am Ende überreichten die Herren den Damen schließlich in Anspielung auf die Oper "Der Rosenkavalier" die silberne Rose.
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Mit "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß Sohn schlossen die Debütanten ihren Auftritt ab.
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Nach einem gemeinsamen "Alles Walzer" war das Parkett schließlich auch für das Publikum freigegeben.
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