Der Johnny Depp aus der Schweiz – Mit Charisma zur "Karrieresau"

Neuerscheinung. Mit seinem Buch "Die Karrieresau" fordert Adel Abdel-Latif seine Leser auf, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ermutigt Karriereziele und Träume in die Tat umzusetzen.

Er ist auf jeden Fall eines: charismatisch. Und sieht dabei aus, wie sein US-amerikanisches Schauspieler-Pendant. Der zweite Johnny Depp heißt Adel Abdel-Latif und ist Schweizer. Schauspieler war er nie. Dafür Kickbox-Weltmeister, Radiologe und Mister Schweiz.

Starre Strukturen in seinem Job als Mediziner, das Gefühl der Festgefahrenheit und die Tatsache, dass er „nicht führbar“ und von „Freiheitsdrang getrieben“ sei, bewogen ihn dazu, seinen sicheren Job aufzugeben und in die Selbstständigkeit zu gehen. Das sei für ihn die „geilste Entscheidung“ seines Lebens gewesen.

Überhaupt müsse man ein bisschen „geil“ sein - auf den Job, den Status, das Leben und die Karriere. Die macht Abdel-Latif jetzt. Als Redner, Berater, Unternehmer und - Buchautor. Mit seinem zweiten Buch „Die Karrieresau“ will er motivieren – anhand seiner eigenen Vita und seines "Karrieresaukonzepts".

Raus aus dem „mindfuck“

"Stillstand ist der Untergang der Gesellschaft und der Person“, provoziert der Schweizer. Das Schlimmste daran sei, nicht offen zu sein für Veränderungen, keinen Antrieb mehr zu spüren und sich auf dem Erfolg auszuruhen. Zu alt, zu jung, zu spät, nicht erfahren genug. Das seien Gedanken, die jegliche Kreativität und Karriere im Keim ersticken. „Die meisten Menschen haben diesen mindfuck. Sie möchten etwas, aber trauen sich nicht. Diesen mindfuck habe ich überwunden, indem ich mich gefragt habe: Wie könnte es eben doch klappen?“

  • Amputieren Sie. Reduzieren Sie Ihr Adressbuch um „Personen, die Sie aufhalten wollen und Ihnen sagen, dass etwas nicht geht“.
  • Verlieren Sie keine Zeit. Je früher Sie aus der Unzufriedenheit herausgehen, umso besser.
  • Machen Sie Fehler. Aus Angst vor Fehlern, etwas nicht zu tun, sei der falsche Weg. Fehler könnten Sie bereichern.
  • Bleiben Sie vorsichtig. Vertrauen macht unvorsichtig. Wenn Sie Partnern vertrauen, seien Sie umso vorsichtiger, sonst werden Sie nachlässig.
  • Verfolgen Sie einen Plan. Sie haben eine Vision und wissen was Sie erreichen möchten? Wunderbar. Legen Sie gleich Ihre messbaren Ziele fest. Bis wann möchten Sie was erreichen?
    Welche Ressourcen haben Sie? Was können Sie? Wie ergattern Sie Ihr Einkommen? Wer sind Ihre Partner?

Das Auftreten macht die "Karrieresau"

Charisma
„Menschen müssen gerne in Ihrer Gegenwart sein wollen“, sagt Abdel-Latif. Darum gilt: Machen Sie sich sympathisch. Attraktive Menschen mit positiver Ausstrahlung oder Menschen, mit ähnlichen Eigenschaften oder Interessen sind sympathisch. Daneben sind auch Rhetorik, Körperhaltung oder Gestik entscheidende Faktoren in Punkto Charisma, die trainiert werden können. Charismatiker hätten außerdem das Talent, Feuer zu entfachen: „Um Feuer zu entfachen, müssen Sie selbst brennen. Für die Sache und nicht für sich selbst. Das unterscheidet Sie als Charismatiker von Machtmenschen wie Donald Trump.“

Vom Lämmchen zum Erfolgstiger
Sie steigen auf oder um und es geht an die Gehaltverhandlungen? Hier rät Abdel-Latif „Ankern Sie hoch“ und „Never accept the first offer“.
Machen Sie das erste Angebot. Bringen Sie Forderungen ein (eigenes Büro, eigenes Auto, Weiterbildung).
Sie erhalten ein Angebot? Es geht mehr.
Wiederholen Sie nicht was auf Ihrer Bewerbung steht, sondern zeigen Sie, welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen bieten können. Bringen Sie Ihre Netzwerke und visionären Ideen ein und verheimlichen Sie nicht Ihre Hobbies. „Ich für meinen Teil liebe Kickboxen. Gehe gerne an Grenzen halte Schmerzen aus und liebe die Herausforderung. Sehen Sie? Das macht Sie für das Unternehmen interessant, nicht was im Lebenslauf steht“


Das Buch „Die Karrieresau. Erfolg ist kein Zufall“ von Adel Abdel-Latif ist bei Ecowin (24 Euro) erschienen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kolumnen

Wie sich Managergehälter bemessen

Gehalt. Es gibt sie nicht, die Formel für gerechten Lohn. Und doch: Winfried Ruigrok von der Universität St. Gallen erforschte Faktoren, die über die Höhe von Managergehältern entscheiden.
Karriere-News

Frauen mit Gehalt zufriedener als Männer

Wie glücklich sind österreichische Angestellte mit ihrem Einkommen? Ist Gehalt ein Tabuthema? Wie nehmen Männer den Paygap war? StepStone hat für eine Studie nachgefragt.
Kolumnen

Wie Sie besser um mehr Geld verhandeln

Warum Sie schon im Sommer an den Nikolo denken sollten
Karriere-News

Mehr Gehalt am Teller – jetzt!

Gute Zeit für Gehaltsverhandlungen: Jeder zweite österreichische Personalchef gibt sich derzeit freigiebig. Die besten Tipps für das Gespräch.
Karriere-News

Erst wird geknausert, dann zugelegt

Finanz- und Rechnungswesen. Beim Einstieg gibt es oft zu wenig Gehalt. Dafür wird nachgebessert, wenn die Leute später abspringen wollen. Langfristig ist das allerdings nur selten klug. Von Andrea Lehky

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.