Naturschützer für Umsiedelung statt Tötung der Fischotter

FEATURE "Menschenrechte" fuer Tiere      -Fischotter-
FEATURE "Menschenrechte" fuer Tiere -Fischotter-APA
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Vor dem Abschuss von 40 Tieren wollen WWF und Naturschutzbund nochmals alle Alternativen prüfen. Man solle nach geeigneten Gewässern suchen.

Vor dem Tag des Artenschutzes am 3. März haben NGOs erneut an den NÖ Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) appelliert, die Tötung von 40 Fischottern bis Sommer 2018 nicht zu erlauben. WWF und Naturschutzbund NÖ forderten eine Umsiedelung der Tiere anstelle eines Abschusses. Das Naturhistorische Museum Wien hat sich laut einer Aussendung der Petition gegen den Abschuss angeschlossen.

Man sollte "nochmals alle Möglichkeiten prüfen, bevor 40 Fischotter umsonst sterben müssen", verlangten WWF und Naturschutzbund in einer Aussendung am Donnerstag. Die beiden Organisationen sprachen sich erneut gegen die "Entnahme" von Fischottern aus.

Fischotter tatsächlich an Fischschwund schuld?

"Sollte das Land trotzdem an seinem Vorhaben festhalten, plädieren wir dafür, Fischotter in Gebiete umzusiedeln, in denen es noch genügend ungenützte geeignete Gewässerabschnitte gibt", forderten Christian Pichler vom WWF und Margit Gross vom Naturschutzbund NÖ. Außerdem müsse "eine seriöse Studie erstellt werden, die die tatsächlichen Ursachen für den Zusammenbruch der heimischen Wildfischbestände untersucht", hieß es.

"Fischotter sind ein wichtiger Teil naturnaher Fließgewässer und in Österreich streng geschützt. In ganz Europa genießt der Fischotter gemäß der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie größtmöglichen Schutz", betonte das Naturhistorische Museum (NHM) Wien. Das NHM unterstütze die Petition von Natur- und Tierschutzorganisationen.

Kritik an der geplanten Tötung von 40 Fischottern in Niederösterreich kam vor dem morgigen Tag des Artenschutzes auch vom Wiener Tierschutzverein (WTV): "Wieder einmal werden hier die Interessen von einigen wenigen über den Tierschutz gestellt und das ohne Rücksicht auf Verluste", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

(APA)

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