Selbst wenn weltweit jedes zweite Auto ein Elektrofahrzeug wäre, würde der globale Ölverbrauch weiter ansteigen, sagt IEA-Chefökonom Laszlo Varro.
2017 ist laut der Internationalen Energieagentur (IEA) das entscheidende Jahr im Kampf gegen den Klimawandel. Denn ab heuer gebaute langfristige Infrastruktur wie etwa kalorische Kraftwerke wird über ihre Laufzeit mehr CO2 ausstoßen, als es für die Erreichung der Klimaziele eigentlich sein dürfte, sagt IEA-Chefökonom Laszlo Varro, der auf Einladung der OMV in Wien war, im Gespräch mit der „Presse“.
Die prognostizierten Zuwächse etwa bei der Elektromobilität werden daran nichts ändern. So machen weltweit Elektroautos nicht einmal ein Prozent des Fuhrparks aus. „Selbst wenn dieses eine Prozent schlagartig auf 50 Prozent angehoben werden könnte, würde der Ölverbrauch langfristig über das derzeitige Niveau hinaus ansteigen“, sagt Varro.
Grund dafür ist, dass das Wachstum bei der Ölnachfrage inzwischen vor allem aus anderen Bereichen kommt. Ein Drittel des Nachfrage-Plus beim Ölverbrauch komme allein von asiatischen Lkw-Transporten. „Teslas im Silicon Valley sind eine tolle Sache. Entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel sind jedoch Lkw in Pakistan“, so Varro.