Der Goldlauf des Alex Harvey

NORDIC SKIING - FIS WC Lahti 2017
NORDIC SKIING - FIS WC Lahti 2017(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Florian Ertl)
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Ein Kanadier gewinnt WM-Gold im Langlauf, Alex Harvey gewinnt die erste WM-Einzelmedaille über 50 Kilometer.

Alex Harvey hat seine Sprint-Qualitäten ausgespielt und beim WM-Abschluss das erste Einzel-Gold für Kanada im Skilanglauf erobert. Der Weltmeister von 2011 im Team-Sprint setzte sich am Sonntag im Skating-Rennen über 50 km in Lahti 0,6 Sekunden vor dem Sergej Ustjugow durch. Die Österreicher Max Hauke und Bernhard Tritscher landeten mit großem Rückstand auf den Rängen 35 und 45.

Hauke sah sich dennoch auf dem richtigen Weg. Sein Ziel eines Top-30-Platzes verfehlte der Steirer wie im Skiathlon (31.) knapp, er war aber trotz des Rückstands von 4:44,2 Minuten nicht unzufrieden. "Die schnellen Bedingungen liegen mir nicht so gut, aber es war kein schlechtes Rennen", sagte der 24-Jährige. Nach einer Nebenhöhlenoperation hatte er vergangene Saison lange aussetzen müssen, nun pirscht er sich wieder an die Besten heran. "Es fehlt in manchen Situationen noch ein bisschen das Selbstvertrauen, aber ich bin gut unterwegs", meinte Hauke.

Tritscher musste dem hohen Tempo, das vor allem die Russen Ustjugow und Alexej Tscherwotkin von Beginn an anschlugen, mehr Tribut zollen als sein Teamkollege. Die Probleme, die den Salzburger Anfang Jänner eingebremst hatten, wirkten nach. "Ich habe nach 20 Kilometern gemerkt, dass ich auf diesem Niveau nicht mitkomme", sagte der 28-Jährige, dessen Rückstand 8:20,6 Minuten betrug. "Ich habe lange gekämpft, aufgeben wollte ich nicht."

Er habe nach einem Übertraining und einer Pause nicht mehr das nötige Niveau erreicht, resümierte der WM-Sechste von 2015 (15 km Skating). Tritscher wird die Saison nun vorzeitig beenden und für nächste Olympia-Saison neu aufbauen. "Das war ein Jahr zum Vergessen, aber ich will zurück zu alter Stärke."

Stärke bewies Harvey auf dem Weg zu seiner fünften Medaille. Er skatete in dem Massenstartrennen stets im Vorderfeld und fand die beste Position, als der Norweger Martin Johnsrud Sundby auf den letzten 1,2 Kilometern die Jagd um Edelmetall so richtig eröffnete. "Das war das beste Rennen meines Lebens, es ist unglaublich", jubelte der 28-Jährige. Doppel-Weltmeister Ustjugow holte mit Silber seine fünfte Medaille in Lahti. So viele hat sonst niemand erobert.

Johnsrud Sundby bleibt hingegen weiter ohne Einzel-Gold, er musste sich mit dem fünften Rang begnügen (+3,0), Titelverteidiger Petter Northug wurde Achter (12,3). Damit blieben Norwegens Herren erstmals seit 1995 in WM-Einzelrennen ohne Gold. Für die Norsker war dieses WM-Jahr eine Pleite, was die männlichen Einzelsportler betrifft. Erstmals seit 1970 haben die Skandinavier weder bei den Nordischen noch bei den Biathleten und auch nicht bei den Alpinen einen Einzel-Weltmeister gestellt.

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