ORF überlegte, FPÖ-Politiker mit Wehrmacht-Doku zu beauftragen

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ARCHIVBILD: WALTER SELEDEC (ORF)(c) APA (ORF/ALI SCHAFLER)
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Walter Seledec war früher Chefredakteur im ORF, nun ist er FPÖ-Bezirkspolitiker und "Zur Zeit"-Herausgeber. Von Überlegungen, ihn eine Serie realisieren zu lassen, nahm der ORF Abstand.

Der ORF wird seinen früheren Chefredakteur und nunmehrigen FPÖ-Bezirkspolitiker und "Zur Zeit"-Herausgeber Walter Seledec nicht mit einer Dokumentation über die deutsche Wehrmacht beauftragen. Man habe von dieser Überlegung Abstand genommen, erklärte der Geschäftsführer von ORF III, Peter Schöber, in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Angedacht sei eine von ORF III initiierte, mehrteilige Serie über Österreicher, die in unterschiedlichen Armeen gedient haben, so Schöber. "Eine Überlegung war, Walter Seledec, der in der Vergangenheit für den ORF zahlreiche zeitgeschichtliche Dokumentationen ohne jegliche Beanstandung realisierte - unter Leitung der ORF III Zeitgeschichte-Redaktion - mit der Umsetzung zu betrauen. Von dieser Überlegung haben wir Abstand genommen."

Am Wochenende hatte das "profil" berichtet, Seledec sei vom ORF für das Erinnerungsjahr 2018 mit einer Dokumentation über österreichische Generäle in der deutschen Wehrmacht beauftragt worden. Der ORF sprach von "einem von vielen Projekten im Evaluierungsstadium".

Zur Person

Der frühere zentrale ORF-Chefredakteur Walter Seledec ist Milizoffizier im Rang eines Brigadiers und Bezirksrat für die FPÖ Döbling. Gemeinsam mit dem ehemaligen EU-Parlamentarier und FPÖ-Funktionär Andreas Mölzer ist er Herausgeber der rechten Zeitschrift "Zur Zeit".

(APA)

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