Nike bringt Sport-Kopftuch für muslimische Frauen auf den Markt

Kuwait´s I M Aljerewi, wearing a hijab, runs during the women´s triathlon competition at Songdo Central Park during the 17th Asian Games in Incheon
Kuwait´s I M Aljerewi, wearing a hijab, runs during the women´s triathlon competition at Songdo Central Park during the 17th Asian Games in Incheon(c) REUTERS (� Kim Kyung Hoon / Reuters)
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Mit dem Hijab wolle man mehr Frauen und Mädchen zum Sport animieren. Die Kopfbedeckung soll speziell auf die Bedürfnisse von Athletinnen zugeschnitten sein.

Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike will mit spezieller Ausrüstung für muslimische Frauen den arabischen Markt erobern. Der US-Konzern stellte am Mittwoch, dem Internationalen Frauentag, mit dem "Pro Hijab" eine Kopfbedeckung für muslimische Athletinnen vor. Die Kollektion soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen.

Nike untermauerte mit dem Sport-Kopftuch aus atmungsaktivem Polyester, das zuvor von der Eiskunstläuferin Zahra Lari aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Instagram präsentiert worden war, Ambitionen im Mittleren Osten und will so nach eigenen Angaben auch gesellschaftlich ein Zeichen setzen. Mit dem Hijab wolle man mehr Frauen und Mädchen zum Sport animieren, die in der Region immer noch auf Widerstände stießen, teilte der Konzern mit.

"Wie eine zweite Haut"

Man habe über ein Jahr lang in Abstimmung mit Sportlerinnen an dem Hijab gearbeitet. Anstoß seien Klagen über unbequeme Ausrüstung gewesen. Das Ergebnis sei ein speziell auf die Bedürfnisse der Athletinnen zugeschnittener Sportschleier aus dünnem und leichtem Stretch-Material, das sich wie "eine zweite Haut" anschmiege.

Allerdings ist Nike mit seiner Produktneuheit keineswegs ein Pionier im Markt. Bei Olympia und anderen sportlichen Großereignissen sind muslimische Athletinnen mit entsprechender Ausrüstung schon lange keine Ausnahme mehr. Wie groß der US-Branchenriese das Marktpotenzial einschätzt und ob er noch weitere islamkonforme Ausrüstung in Planung hat, wollte ein Nike-Sprecher auf Nachfrage nicht sagen.

(APA/dpa)

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