Ein Toter und mehrere Verletzte bei Lawinenabgängen

Rettungseinheiten (Symbolfoto)
Rettungseinheiten (Symbolfoto)APA/ZEITUNGSFOTO.AT
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Am Samstagnachmittag ist ein Skitourengeher in Salzburg von einer Lawine getötet worden. Zur selben Zeit wurde in Kärnten ein 16-jähriges Mädchen verschüttet.

Bei anhaltend hohem Lawinenrisiko in mehreren Bundesländern hat es am Samstag wieder Verletzte und auch einen Toten gegeben. Ein Tourengeher aus Kärnten kam unter einer Lawine am Königstuhl im Thomatal im Salzburger Lungau ums Leben. Eine 16-jährige Skifahrerin wurde bei einem Abgang auf der Turrach in Kärnten schwer verletzt.

Der Tourengeher (52) dürfte bereits eineinhalb Stunden unter Schneemassen begraben gewesen sein, ehe Skitourengeher auf die Lawine aufmerksam wurden und ihn ausgruben, berichtete der Lungauer Bezirksleiter der Bergrettung, Hannes Kocher, der APA. Der Mann war zuletzt von einer Gruppe Kärntner am Gipfel des 2.336 hohen Königstuhls gesehen worden. Er war alleine unterwegs und fuhr um 11.45 Uhr ab. "Den Lawinenabgang hat keiner gesehen", sagte Kocher. Die Gruppe, die dem Mann zuletzt begegnet war, habe jedoch den Lawinenkegel bemerkt. "Sie haben eine Spur hinein und keine hinaus gesehen. Deshalb haben sich zwei Tourengeher sofort in den Lawinenkegel begeben und mit der Suche begonnen", erklärte der Bergretter. Ein dritter Freizeitsportler setzte den Notruf ab.

Wiederbelebungsversuche erfolglos

Die Männer empfingen das Signal des Lawinenpieps des Verschütteten und fingen sofort an zu graben. Als sie den Verunglückten aus einem Meter Tiefe geborgen hatten, versuchten sie ihn erfolglos wiederzubeleben. Der Notarzt des alarmierten Rettungshubschraubers konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Der 52-Jährige hatte keinen Lawinen-Airbag dabei. 14 Bergretter, zwei Alpinpolizisten, ein Rettungs- und Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Die Feuerwehr Tamsweg hatte die Bergretter zum Einsatzort gebracht.

Das auf der Turrach verschüttete Mädchen wurde nach seiner Bergung am Klinikum Klagenfurt operiert. Entgegen ersten Informationen ist es 16 und nicht, wie zunächst angegeben, zwölf Jahre alt. Die Jugendliche war als Skifahrerin unterwegs, als sie von der Lawine erfasst und laut Polizei Feldkirchen zwei Meter tief verschüttet wurde. Ein Hubschrauber brachte die Schwerverletzte ins Spital.

25-Jähriger konnte gleich gerettet werden

In der Kreuzeckgruppe (Bezirk Spittal) in Kärnten geriet ein 25-jähriger Einheimischer unter eine Lawine. Der Mann war mit drei anderen Tourengehern aufgestiegen, als er vermutlich selbst ein Schneebrett lostrat. Er wurde 70 Zentimeter tief verschüttet, die anderen drei konnten ihn aber nach wenigen Minuten orten und befreien. "Da die Alpinisten einen Sicherheitsabstand eingehalten hatten, wurde nur er komplett verschüttet, sein Vater, der hinter ihm ging, steckte nur bis zu den Knien im Schnee", sagte Horst Wohlgemuth, der Leiter der Spittaler Alpinpolizei, der APA. Der 25-Jährige hatte keine Atemhöhle unter dem Schnee und war kurz bewusstlos. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn ins Bezirkskrankenhaus Lienz.

Unverletzt blieb ein 21-jähriger Deutscher, der im Gebiet des Hintertuxer Gletschers in Tirol ein rund 150 Meter langes und 120 Meter breites Schneebrett ausgelöst hat. Aufgrund der langsamen Fließgeschwindigkeit der Lawine konnte der Snowboarder den Gefahrenbereich unverletzt verlassen. Der 21-jährige war gegen 10.45 Uhr im freien Skiraum in einen 30 bis 35 Grad steilen Hang eingefahren. Als er den Hang querte, ging oberhalb die Lawine ab.

(APA)

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