"Das Verhindern eines Betriebsrats ist eine Straftat"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Wer Mitarbeiter kündigt, die einen Betriebsrat gründen wollen, solle strafrechtliche Konsequenzen erleiden müssen, fordert Vida-Chef Roman Hebenstreit. Beim Mindestlohn erwartet er bis Ende Juni eine Einigung.

Die Regierung hat den Sozialpartnern bis Ende Juni Zeit gegeben, eine Lösung bei Mindestlohn und Arbeitszeitflexibilisierung zu finden. Wird sich das ausgehen?

Roman Hebenstreit: Beim Thema Mindestlohn gehe ich davon aus. Bei der Arbeitszeitflexibilisierung ist Vieles in meinen Augen jedoch Propaganda der Industriellenvereinigung – die übrigens kein Sozialpartner, sondern ein privater Lobbyisten-Verein ist. Fakt ist: Wir haben über 900 Kollektivverträge und es gibt in diesen nichts was es hinsichtlich Flexibilisierung nicht gibt. Ich habe selbst bei den ÖBB Schichten mit mehr als zwölf Stunden gearbeitet. Und es hat noch nie den Fall gegeben, dass eine Branche mit einem konkreten Problem gekommen ist und wir dann keine Lösung gefunden haben. Es geht also gar nicht um Flexibilisierung, sondern um zwei andere Dinge. Das erste ist Arbeit auf Abruf, und somit das Abwälzen des Unternehmerrisikos auf die Arbeitnehmer. Und das zweite ist ein Überstundenraub im Ausmaß von 1,5 Mrd. Euro. Die Flexibilisierung gibt es, sie hat allerdings ihren Preis. Wer bei einer Firma etwas bestellt und das sofort erledigt haben will, muss in der Regel mehr zahlen. Genauso muss der Arbeitgeber eben mehr zahlen, wenn er die Arbeitskraft kurzfristig länger haben will.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GPA-Chef Wolfgang Katzian
Österreich

"Wenn mehr Flexibilität gewünscht wird, dann kostet das etwas"

GPA-Chef Wolfgang Katzian stellt klar, dass für ihn keine Arbeitszeitflexibilisierung ohne Abgeltung in Frage kommt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.