Bagdads Truppen stoßen auf die letzten Bastionen der Jihadisten vor.
Mossul. Das Vorrücken der irakischen Regierungseinheiten gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Mossul hat eine Flüchtlingswelle losgelöst. Nach der Rückeroberung weiterer westlicher Bezirke der letzten IS-Hochburg im Irak brachen am Dienstagmorgen durchnässte und hungrige Menschen im Schutz der Dunkelheit auf. Die Flüchtlinge berichteten, dass den Menschen in Westmossul Lebensmittel fehlten. „Hauptsächlich haben wir uns von einer Mischung aus Wasser und Tomaten ernährt“, erzählt etwa der Lehrer Hamid Hadi, nachdem er auf von irakischen Soldaten gehaltenes Gebiet geflohnen ist.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind allein in den vergangenen zwei Wochen 65.000 Personen aus der umkämpften Großstadt Mossul geflohen. Bis zu 600.000 Zivilisten könnten noch in den vom IS kontrollierten Vierteln eingeschlossen sein. Die humanitäre Lage dieser Menschen ist verheerend.
Der Vorstoß der irakischen Armee stockte am Montag wegen schwerer Regenfälle. Am Dienstag kam es wieder zu heftigen Kämpfen. Seit dem Beginn der Offensive im Oktober haben die Regierungstruppen den Ostteil Mossuls sowie fast ein Drittel des Westteils eingenommen. (APA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2017)