Wiens städtischer Spitalskonzern KAV gerät immer stärker ins Trudeln. Nun kommen Probleme an die Oberfläche, die lange ignoriert wurden. Eine analytische Betrachtung.
Derzeit zieht Sandra Frauenberger allein durch die Häuser des Wiener Gesundheitssystems. Keine große Entourage, kein pompös inszenierter Auftritt einer Spitzenpolitikerin, wie es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener Spitalwesens gewohnt sind. „Besonders auffällig ist“, erzählen Mitarbeiter der Häuser: Selbst die Führungsspitze des trudelnden Krankenanstaltenverbundes (KAV), also der umstrittene Generaldirektor Udo Janßen und seine Stellvertreter, fehlen bei Frauenbergers Tour durch das Gesundheitssystem.
„Das ist das erste Mal, dass bei Besuchen von Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern die KAV-Führungsriege nicht dabei ist – obwohl die KAV-Führung direkt für die Häuser verantwortlich ist, welche die Stadträtin besucht“, erzählt eine Mitarbeiterin, die seit Jahrzehnten in einem KAV-Haus arbeitet, verwundert der „Presse am Sonntag“.